British Guyana
Die British Guyana 1 Cent magenta
British Guiana 1¢ magenta - Die teuerste Briefmarke der Welt
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Die außergewöhnliche Geschichte der British Guyana
Die wertvollste Briefmarke der Welt, die "One-Cent-Guyana", wurde vor über 150 Jahren, im Jahre 1856, aus der Not heraus geboren.
Damals wartete der Postmeister der britischen Kronkolonie Guyana vergebens auf die angeforderten Postwertzeichen aus dem Mutterland. Kurz entschlossen beauftragte er die örtliche Druckerei mit der Herstellung provisorischer Briefmarken und unterschrieb sie einfach selbst, um Fälschungen vorzubeugen. Beabsichtigt war es, eine Dauerserie mit drei verschiedenen Briefmarken in den Wertstufen 1 Cent in Magentarot für Stadtpost, 4 Cent in Magentarot für internationale Sendungen und 4 Cent in Trübblau für Seepostsendungen herauszugeben.
Die ursprünglich angeforderten Briefmarken erreichten die Kolonie an der Nordküste Südamerikas nie.
Eine lange Reise mit märchenhafter Wertsteigerung
Das einzige bis heute entdeckte Exemplar dieser "Übergangs-Briefmarken" wurde knapp 20 Jahre später, 1873, von einem zwölfjährigen Schüler beim Durchstöbern der alten Briefe seines Onkels gefunden. Für nur 6 Schilling verkaufte er die One-Cent-Guyana an einen ortsansässigen Briefmarkenhändler.
Durch ihn gelangte das außerordentliche Stück für 750 $ in die Hände des berühmten Philatelisten und Briefmarkensammler Philipp von Ferrary, dessen Sammlung im zweiten Weltkrieg aufgelöst und die Briefmarke wiederum für 36.000$ an Hind verkauft wurde.
Die One-Cent-Guyana setzte 1940 ihre Reise fort und wechselte für 40.000$ ihren Besitzer nach Florida.
30 Jahre später verkaufte der Industrielle aus Florida die Marke erneut, diesmal für 280.000 $, das entspricht einer Wertsteigerung von über 700 %! Und das ist noch nicht das Ende der außergewöhnlichen Geschichte. Nur 10 Jahre darauf wurde sie für mehr als 900.000 $ von John Eleuthère du Pont erworben und die One-Cent wurde erstmals zur wertvollsten Briefmarke der Welt gekürt.
2014, ein paar Jahre nach dem Tod duPonts wurde das begehrte Stück in New York erneut versteigert, das Angebot von über 9,48 Millionen US-Dollar (ca. 7 Millionen Euro) eines geheimnisvollen Telefonanbieters machte sie zur teuersten Briefmarke der Welt.
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Eine teure Illusion?
Ein Echtheitssiegel hat die One-Cent-Guyana nicht. Der britische Philatelistenverband der Marke verweigerte die Versiegelung aufgrund der Annahme, dass es sich bei der "British Guiana 1¢ magenta" um keine Briefmarke handele, sondern um einen Ganzsachenausschnitt. Für diese These liegt der Beweis zugrunde, dass die Briefmarke achteckig geschnitten ist - in alten Sammleralben konnten nur Ausschnitte aus mit Wertstempeln bedruckten Umschlägen solch exklusiven Schnitt vorweisen.
Außerdem erregte die Briefmarke 1999 Aufsehen, als Peter Winter, der mit gefälschten Sammler-Devotionalien bekannt wurde, behauptete, im Besitz einer One-Cent-magenta zu sein. Die Marke wurde nach eingehender Prüfung zweier europäischer Experten als echt attestiert. Andere wiederum halten sie für eine verfälschte Vier-Cent-Marke.
Es existieren noch viele weitere Gerüchte um das sensationelle Stück. Das Interessanteste ist wohl die Behauptung eines anonymen Sammlers die Briefmarke vor dem ersten Weltkrieg an den Automagnaten und damaligen Besitzer der "Ferrary-Marke" verkauft zu haben. Dieser soll bei der Übergabe ein Streichholz angezündet und die Marke verbrannt haben mit der Aussage "Es kann nur eine Magenta 1 Cent Guiana geben!"
Illusion oder nicht, die Britisch-Guiana-One-Cent hat eine außergewöhnliche und sagenumwobende Geschichte vorzuweisen, die sogar ihren Platz in Hollywoodfilmen und Büchern fand und nicht nur Sammler in Staunen versetzt.