Briefmarkenwelt

Faszination Briefmarke

Briefmarkenlexikon von A-Z

Das Briefmarken-Lexikon von A bis Z

Abarten: Zufällige Fehldrucke aller Art, die nicht beabsichtigt waren und normalerweise nicht an die Postschalter gelangen. Abarten sind aufgrund ihrer geringen Stückzahl wertvoll, einige sind sogar Raritäten.

Automatenmarke (ATM): Eine Briefmarke, die aus einem Automaten stammt, bei dem der Käufer verschiedene Nennwertstufen wählen oder selbst eingeben kann. Der Portowert wird im Automaten selbst aufgedruckt.

Briefmarkenblock (Bl.): Eine oder mehrere Sondermarken mit einem breiten Schmuckrand, oft auch als "Briefmarke im Sonntagskleid" bezeichnet. Bei Sammlern sehr beliebt.

Buntfrankatur: Postsendung, zumeist ein Brief, die mindestens drei Briefmarken unterschiedlicher Wertstufen (bzw. Farben) aus einem Satz trägt.

Cachet: Zumeist privat aufgebrachter Bestätigungsstempel, der auf eine besondere Beförderungsart (z. B. Luftpost) hinweist.

Dauermarke: Postwertzeichen, das über einen längeren Zeitpunkt ausgegeben und bei Bedarf nachgedruckt werden kann. Aktuell ist in Deutschland die Dauerserie "Blumen".

Druckverfahren: Briefmarken werden auf unterschiedliche Weise gedruckt. Unterschieden wird zwischen Hoch-, Flach-, Tief- und Durchdruck.

Durchstich: Früher (z. B. bei den Altdeutschen Staaten) häufige Art, die Trennung von Briefmarken aus dem Bogen zu ermöglichen. Das Papier wird dazu in sehr geringen Abständen von winzigen Messerklingen eingeschnitten.

Eckrandstück: Postwertzeichen, das aus einer der vier Bogenecken stammt und deshalb an zwei Seiten einen Rand aufweist. Bei vielen Sammlern sehr beliebt.

Ersttagsblätter: Blatt zum ersten Gültigkeitstag einer neuen Briefmarke mit dem Stempel dieses ersten Tages. Ersttagsblätter (Abk. „ETB“) informieren normalerweise über den Künstler des Briefmarkenentwurfs, den Ausgabeanlaß, das Druckverfahren usw.

Ersttagsbrief (FDC): Umschlag/Karte, der/die am ersten Gültigkeitstag der verwendeten Briefmarke(n) mit einem Stempel (oft Sonderstempel) versehen wurde.

Fehl-Abonnement: Fehllisten-Abonnement der Firma Richard Borek. Durch diese Einrichtung kann man für einige Sammelgebiete alle bislang erschienenen Marken bis hin zu den ältesten Jahrgängen im Abonnement beziehen. Dazu streicht der Sammler aus einer Lieferliste alle die Briefmarken, die er schon besitzt, um nach und nach garantiert nur die fehlenden zu erhalten. Bereits ab 10,– Euro monatlich!

Freimarke: Briefmarke zum Freimachen grundsätzlich aller Postsendungen, welche dem Freimachungszwang unterliegen, sowie zur Quittierung von Entgeltzahlungen an die Post. Freimarken erscheinen als Dauer- oder als Sonderausgaben.

Ganzsache: Ganzstück (z. B. Briefumschlag oder Postkarte) mit eingedrucktem Postwertzeichen. In Deutschland heute unter der Bezeichnung "Plusbrief" oder "Pluskarte" bekannt.

Gebraucht: Erhaltungsform einer Briefmarke, wenn diese postalisch verwendet wurde. Diese ist zumeist gestempelt, kann aber auch auf andere Art entwertet worden sein (z. B. durch Federzug).

Gestempelt: Ein durch Hand- oder Maschinenstempel entwertetes Postwertzeichen. In der Philatelie nennt man die gestempelten Briefmarken auch „gebrauchte“ Briefmarken.

Kunstbeirat: Gremium zur Beratung des deutschen Bundesministers der Finanzen bei der Auswahl von Briefmarken-Entwürfen. Setzt sich aus renommierten Grafikern sowie Mitarbeitern des Bundesfinanzministeriums und der Deutschen Post zusammen.

Markenheftchen: In Heftchenform angebotene Postwertzeichen mit Standard-Portostufen, heute oft in selbstklebender Form. Bei der Deutschen Post seit einigen Jahren "Briefmarkenset" genannt.

Mischfrankatur: Postsendung (z. B. Brief), die mindestens zwei unterschiedliche Briefmarken trägt.

Motiv- und Themensammeln: Ein Spezialgebiet der Philatelie. Während der Allgemeinsammler sich bemüht, möglichst eine komplette Sammlung aller Ausgaben eines Landes ohne besondere Berücksichtigung der Darstellung auf den Briefmarken zusammenzustellen, baut der Motivsammler seine Sammlung nach einem oder mehreren bestimmten Gesichtspunkten auf. So versucht er z. B., alle Briefmarken zum Thema Umwelt, Fußball, Olympische Spiele usw. zu beschaffen, ohne Rücksicht auf das Land, das sie ausgibt.

Nennwert: Auf der Briefmarke angegebener Betrag, der zur Freimachung verwendet werden kann. Oft auch als Nominal oder Frankaturwert bezeichnet. Zuschläge zählen nicht zum Nennwert.

Nicht verausgabt: Geplantes Postwertzeichen, das offiziell nicht herausgegeben wurde, aber dennoch (zumeist in sehr geringer Stückzahl) in Umlauf gelangte. Beispiel ist die Sondermarke der Bundesrepublik zu den Olympischen Spielen 1980, die als "Gscheidle-Irrtum" weltbekannt wurde.

Münzbrief/Numisbrief: Numisbriefe tragen eine Briefmarke und eine Münze oder Gedenkprägung, die zum gleichen Anlaß oder sogar motivgleich herausgegeben wurden. Durch eine Aussparung im Kuvert kann die in einer transparenten Hülle untergebrachte Münze bzw. Gedenkprägung auf ihrer Vorder- und Rückseite betrachtet werden.

Philatelie: Briefmarkenkunde. Der Philatelist (Briefmarkensammler) beschäftigt sich systematisch mit Postwertzeichen, Stempeln und/oder Belegen. Aus dem Altgriechischen gebildetes Kunstwort (Freund der Gebührenfreiheit).

Porto: Entgelt für die Beförderung von Postsendungen. Früher zumeist vom Empfänger entrichtet, heute vom Absender.

Postfrisch: Erhaltungsform einer Briefmarke. Diese gilt nur dann als postfrisch, wenn sie in dem Zustand wie von der Post verausgabt vorliegt, also ungebraucht ist, keinen Falz trägt und vollkommen unbeschädigt ist.  

Postwertzeichen: Anderer (offizieller) Begriff für Briefmarke.

Preise: In den Briefmarkenkatalogen und Preislisten erscheinen zwei Preise für die Briefmarken. Der links angegebene Preis gilt für die ungestempelte, der rechts angegebene Preis für die gestempelte Briefmarke. Das ist international üblich. Die Preisnotierungen sind Tagespreise. Sie unterliegen Änderungen, die aufgrund von Angebot und Nachfrage manchmal sehr schnell eintreten können. Deshalb sind sämtliche Angebote im Briefmarkenhandel freibleibend.

Programmbeirat: Gremium zur Beratung des deutschen Bundesministers der Finanzen bei der Auswahl von Themen für Briefmarken-Neuheiten. Setzt sich u. a. aus Bundestagsabgeordneten und Vertretern der Deutschen Post zusammen.

Raritäten: Darunter versteht man sehr seltene Briefmarken, Ganzsachen, Stempel usw. Sie sind wegen ihrer Seltenheit entsprechend begehrt und auch wertvoll.

Rollenmarke: Briefmarke, die nicht aus einem Bogen, sondern aus einer Rolle stammt. Oft in bestimmten Abständen rückseitig nummeriert. Aktuell ist in Deutschland die Serie "Sehenswürdigkeiten".

Satz: Mehrere Briefmarken, die zu einem gemeinsamen Anlass erscheinen.

Serie: Eine Reihe von Postwertzeichen, die über einen längeren Zeitraum zu demselben Ausgabeanlass bzw. Thema erscheinen. Oftmals Dauermarken wie die deutsche Serie "Frauen der deutschen Geschichte", aber auch Sondermarken wie die Serie "Bilder aus Deutschland".

Sonderbriefmarke: Postwertzeichen, das zu einem besonderen Anlass erscheint und von dem in der Regel kein Nachdruck erfolgt. Oft auch verkürzt als Sondermarke bezeichnet.

Stempel: Bezeichnet neben dem entsprechenden Gerät auch den Abdruck. Häufigste Form, mit der Briefmarken entwertet werden. Man unterscheidet zwischen Tages-, Sonder- und Ersttagsstempel.

Streifband: Band aus starkem Papier zum Umhüllen einer Postsendung, zumeist einer Zeitung. Viele Briefmarken der Altdeutschen Staaten (z. B. der berühmte "Sachsen-Dreier") wurden durch das Aufreißen des Streifbandes zerstört.

Ungebraucht: Erhaltungsform einer Briefmarke, wenn diese postalisch nicht verwendet wurde, jedoch den hohen Qualitätsansprüchen einer postfrischen Ausgabe nicht genügt.

Vorphilatelie: Umfasst die Zeit vor der Einführung der Briefmarke. Auch als Altbriefkunde und Vormarkenzeit bezeichnet. Vorphilatelie-Belege werden oft als Ergänzung einer Briefmarkenkollektion gesammelt.

Wasserzeichen: Muster oder Motiv, das vor dem Briefmarkendruck in den noch feuchten Papierbogen eingearbeitet wird. Dient vor allem zum Schutz vor Fälschungen. Früher häufig, heute nur noch selten verwendet. Stattdessen gewährleistet heute zumeist eine Fluoreszenz des Papiers die Fälschungssicherheit.

Weltpostverein: Internationale Organisation des Postwesens, welche den grenzüberschreitenden Postverkehr regelt. 1874 auf Initiative des deutschen Generalpostmeisters Heinrich von Stephan gegründet.

Zähnung: Die heute übliche Art, die Trennung von Briefmarken aus dem Bogen oder einem Block zu ermöglichen. Das Papier wird hierzu perforiert. Man unterscheidet verschiedene Zähnungsarten wie z. B, Kamm- oder Linienzähnung. Der Zehnerbogen der Briefmarke "Eichstätt-Brief" weist erst mals eine neuartige Sicherheitsstanzung in Form eines Eichenblattes auf.

Zuschlag: Zusätzlich zum Nominal aufgedruckter Wert auf einer Briefmarke. Der Zuschlag dient zumeist wohltätigen Zwecken oder zur Finanzierung bestimmter Aufgaben.