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Deutsche Briefmarken Blockausgaben

Deutsche Briefmarken Blockausgaben

Deutsche Briefmarken-Blocks von 1949 bis 2001


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BEDEUTENDE PERSÖNLICHKEITEN

Die nationale und internationale Geschichte ist geprägt von herausragenden Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, deren Worte und Taten maßgeblichen Einfluss auf den Lauf der Welt genommen haben. Zahlreiche solcher Persönlichkeiten werden auf deutschen Briefmarkenblocks gewürdigt.

 

70. Geburtstag von Ernst Thälmann

Am 16. April 1956 wäre Ernst Thälmann 70 Jahre alt geworden. Taggenau gab die DDR zu Ehren des KPD-Parteivorsitzenden einen Briefmarkenblock heraus. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die KPD verboten, ihre Mitglieder verfolgt. Thälmann verhaftete man schon 1933 und erschoss ihn am 18. August 1944 im Konzentrationslager Buchen wald. Die DDR sah in dem Kommunisten ein Vorbild für die Bevölkerung, vor allem für die Jugend. Daher trug die Massenorganisation für Kinder ab 1952 seinen Namen: Thälmannpioniere.

 

Tod von Präsident Wilhelm Pieck

Drei Tage, nachdem der Mitbegründer der SED sowie der einzige Präsident der DDR Wilhelm Pieck am 7. September 1960 gestorben war, ehrte ihn die Deutsche Post der DDR mit einer Blockausgabe. Der am 3. Januar 1876 in Guben geborene Sohn eines Kutschers war Gründungsmitglied der KPD und überlebte die Verfolgung nach dem Spartakusaufstand von 1919. Vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten floh er über Paris nach Moskau. Gemeinsam mit Otto Grotewohl bildete er 1946 den Vorsitz der SED, und von 1949 bis zu seinem Tod war er Präsident der DDR. Dieses Amt wurde anschließend abgeschafft und durch den Staatsrat ersetzt.

 

Erster Todestag von Konrad Adenauer 

Zum ersten Todestag von Konrad Adenauer, der von 1949 bis 1963 als erster deutscher Bundeskanzler und zudem von 1950 bis 1966 als CDU-Vorsitzender fungierte, gab die Deutsche Bundespost am 19. April 1968 einen Block heraus. Er würdigt den am 5. Januar 1876 in Köln geborenen Politiker gemeinsam mit anderen bedeuten den europäischen Staatsmännern: Winston Churchill (1876–1965) aus Groß britannien, Alcide de Gasperi (1881–1954) aus Italien und Robert Schuman (1886–1963) aus Frankreich.

 

150. Geburtstag von Karl Marx

„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“, heißt es demonstrativ auf dem Block zum 150. Geburtstag von Karl Marx, der in der DDR am 25. April 1968 erschien. Der Satz stammt aus dem „Manifest der Kommunistischen Partei“, dessen Autoren Karl Marx und Friedrich Engels waren. Es beinhaltete das politische Programm des Bundes der Kommunisten – einer politischen Vereinigung von Deutschen, die ins Ausland ausgewandert waren. Das Manifest enthält Grundgedanken über den politischen Kampf der Arbeiterklasse.

 

100. Geburtstag von Lenin

Zum 100. Geburtstag von Lenin kam am 16. April 1970 ein Block an die Postschalter der DDR. Man sieht darauf den Führer der Bolschewiki mit einer Ausgabe der „Prawda“ in der Hand. Für die russische Tageszeitung, deren Name „Wahrheit“ bedeutet, schrieb Lenin zunächst aus dem Exil Artikel. Nach der Abdankung des Zaren im März 1917 leitete er sie. Die Grundthesen der Lehre von Marx, Engels und Lenin kannten in der DDR schon die Kinder. Das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium war seit 1951 Pflichtfach an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen der DDR.

 

Deutsche Friedensnobelpreisträger

Seit 1901 wird in der norwegischen Hauptstadt Oslo der Friedensnobelpreis verliehen, welcher auf eine Stiftung des Schweden Alfred Nobel (1833–1896) zurückgeht. Vier Deutsche gehören bisher zu den Geehrten. Der Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann erhielt den Friedensnobelpreis 1926 als erster Deutscher. Ein Jahr später würdigte man den Friedensaktivisten Ludwig Quidde (1858–1941). Der Publizist und Pazifist Carl von Ossietzky (1889–1938) erhielt den Preis 1936 rückwirkend für das Jahr 1935. Bislang letzter Preisträger war Bundeskanzler Willy Brandt (1913–1992), der 1971 geehrt wurde. Der Briefmarkenblock, den die Deutsche Bundespost am 14. November 1975 verausgabte, zeigt die ersten drei deutschen Friedensnobelpreis träger, während es Willy Brandt ablehnte, abgebildet zu werden.

 

Dr. Richard Sorge

Der deutsch-russische Kommunist Richard Sorge (1895–1944) diente während des Zweiten Weltkrieges als sowjetischer Spion in Japan. Im Oktober 1941 deckte die japanische Polizei seinen Spionagering auf und verhaftete dessen Mitglieder. 1943 wurde ihnen in Japan der Prozess gemacht. Dieser endete u. a. mit dem Todesurteil für Richard Sorge, der am 7. November 1944 hingerichtet wurde. 1964 ernannte ihn die UdSSR posthum zum „Helden der Sowjetunion“, woran die DDR am 3. Februar 1976 mit einem Block erinnerte.

 

100. Geburtstag von Feliks Dserschinskij

Anlässlich des 100. Geburtstages von Feliks Dserschinskij emittierte die DDR am 6. September 1977 einen Briefmarkenblock. Er war der erste Leiter der russischen Geheim polizei Tscheka, die 1917 im Zuge der Oktoberrevolution von den Bolschewiki gegründet worden war und die Gegner des neuen Regimes bekämpfte. Dserschinskij stammte aus einer polnischen Adelsfamilie und war maßgeblich an den damaligen Unterdrückungsaktionen beteiligt. Ein Wachregiment des Ministeriums für Staatssicherheit trug in der DDR seinen Namen. Das Zitat auf dem Block stammt von dem sowjetischen Dichter Wladimir Majakowski.

 

60. Jahrestag der Oktoberrevolution in Russland

Lenin (1870–1924) war der führende Kopf der Oktoberrevolution von 1917 in Russland. An deren 60. Jahrestag erinnert ein DDR-Block vom 20. September 1977. Lenins Jahre waren ab 1895 geprägt von Haftstrafen, Verbannung nach Sibirien und Exil. Doch im Oktober 1917 riss die von ihm gegründete Gruppierung der Bolschewiki gewaltsam die Macht an sich, und Wladimir Iljitsch Uljanow – so Lenins Geburtsname – wurde als Regierungschef wichtigster Mann im Staat.

 

Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland

Der einzige Block der Deutschen Bundespost von 1982 erschien am 10. November und zeigt die fünf Persönlichkeiten, die bis zu diesem Zeitpunkt das Amt des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland innehatten: Theodor Heuss (1884–1963), Heinrich Lübke (1894–1972), Gustav Heinemann (1899–1976), Walter Scheel (* 1919) und Karl Carstens (1914–1992).

 

100. Todestag von Karl Marx

Dem 100. Todestag von Karl Marx widmete die DDR am 11. April 1983 eine Blockausgabe. Der am 5. Mai 1818 in Trier geborene Philosoph und Ökonom zählt zusammen mit seinem Freund und Förderer Friedrich Engels (1820–1895) zu den führenden Theoretikern des Sozialismus und des Kommunismus. Die SED nutzte Marx’ Lehre, um ihre Politik zu erklären und ab zusichern. In der DDR sollten die Menschen ohne herrschende Klasse als gleichberechtigte Glieder des Staates frei leben. Die Realität sah allerdings anders aus.

 

 

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BEDEUTENDE JUBILÄEN

Durch den kreativen Einsatz von Format, Farbe, Grafik und Drucktechnik bieten die deutschen Briefmarkenblocks zu bedeutenden Jubiläen aus den Themenfeldern Politik, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft eine hohe gestalterische Vielfalt.

 

50 Jahre Spartakusgruppe

Die DDR erinnerte mit einem am 3. Januar 1966 herausgegebenen Block an den Spartakusbund, der 1916 innerhalb der SPD entstanden war. Zunächst noch unter dem Namen „Gruppe Internationale“ fand im Januar 1916 die erste Reichskonferenz des dann Spartakusbund genannten Zusammenschlusses statt. Dessen Bezeichnung erinnert an den Führer eines Sklavenaufstandes im Römischen Reich. Die Gründung war eine Reaktion darauf, dass die Sozialdemokraten den Krediten zur Finanzierung des Ersten Weltkrieges zustimmten und sich am sogenannten Burgfrieden beteiligten, der eine öffentliche Kritik am deutschen Kaiser und an der Regierung während des Krieges unterband. Neben Rosa Luxemburg (1871–1919) entwickelte sich Karl Liebknecht (1871–1919) zu einer der führenden Persönlichkeiten des Spartakusbundes, der 1919 in der KPD aufging. Ihre politischen Ziele – darunter die Forderung nach Frieden – verbreitete die Organisation in ihren illegalen Spartakusbriefen. Als Motive für die beiden Sondermarken des Blocks verwendete man einen Auszug aus einem Spartakusbrief sowie die Porträts von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

 

50 Jahre Roter Oktober

Im Jahr 1967 veröffentlichte die Deutsche Post der DDR einen geschnittenen Briefmarkenblock mit aufgedruckter Zähnung zur Jubiläums-Briefmarkenausstellung „50 Jahre Roter Oktober 1917–1967“ in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Die Ausgabe enthält eine Briefmarke, die Soldaten der Sowjetarmee und der Nationalen Volksarmee zeigt, sowie eine Briefmarke mit einem Porträt des Sowjetunion-Gründers Lenin (1870–1924) vor dem Kreuzer „Aurora“. Das Kriegsschiff hatte in der Nacht zum 7. November 1917 in St. Petersburg mit einem Schuss aus seiner Kanone das Startsignal zum Beginn der Oktober-Revolution in Russland gegeben. Der Zuschlag des Briefmarkenblocks von 25 Pfennig diente zur Finanzierung der Ausstellung.

 

50 Jahre Frauenwahlrecht

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich in Deutschland eine organisierte Frauenbewegung dafür ein, dass die weibliche Bevölkerung an politischen Veranstaltungen teilnehmen konnte. Doch es dauerte noch Jahrzehnte, bis all ihre Forderungen umgesetzt wurden. Am 11. August 1969 gab die Deutsche Bundespost eine Blockausgabe heraus, die daran erinnerte, dass deutsche Frauen im Jahr 1919 erstmals wählen durften. Die Sozialdemokratin und Gründerin der Arbeiterwohlfahrt Marie Juchacz (1879–1956), die Frauenrechtlerin und DDP- bzw. FDP-Abgeordnete Marie-Elisabeth Lüders (1878–1966) sowie die Zentrums bzw. CDU-Politikerin Helene Weber (1881–1962) gehörten zu den ersten weiblichen Abgeordneten der Weimarer Nationalversammlung. Ihre Porträts sind auf dem Block zu sehen.

 

20 Jahre Kampftruppen

Am 11. September 1973 erschien die Blockausgabe zum 20. Jubiläum der Kampfgruppen der Arbeiterklasse der DDR. Die zentrale Briefmarke zeigt jeweils einen Angehörigen des Roten Frontkämpferbundes, der Internationalen Brigaden in Spanien und der Kampfgruppen. Letztere existierten in der DDR von 1953 bis 1989 und verstanden sich als Nachfolger der beiden erstgenannten Gruppierungen. Bei den Kampfgruppen handelte es sich um Werktätige, die in DDR-Betrieben beschäftigt waren und sich in paramilitärischen Verbänden zusammenschlossen, um das Land „gegen Feinde des Sozialismus“ zu verteidigen.

 

30 Jahre Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

Der Aufbau der DDR in der Nachkriegszeit orientierte sich an der Sowjetunion. Die dortige politische Ausrichtung sollte zum neuen Leitbild in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) werden, die ab 1949 das Staatsgebiet der DDR bildete. Kenntnisse über das Land vermittelte die im Juni 1947 unter dem Namen „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ entstandene Institution, die sich zwei Jahre später in „Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ umbenannte.

Die von ihr in Kulturhäusern veranstalteten Vorträge, Konzerte, Lesungen sowie Filmvorführungen und Ausstellungen dienten dazu, die Bürger der DDR im Sinne der SED-Politik zu lenken. Sie war nach dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund die größte Massenorganisation der DDR. Am 28. Juni 1977 gab die Deutsche Post der DDR einen Block zum 30. Jubiläum der Gesellschaft heraus. Als Motiv wurde auf der Sonderbriefmarke zu 50 Pfennig das Emblem der Gesellschaft – bestehend aus den Flaggen der Sowjetunion und der DDR – sowie die Goldene Ehrennadel der Institiution abgebildet.

 

30 Jahre Kampftruppen

Der Block, der am 6. September 1983 an die Postschalter der DDR kam, würdigte das Jubiläum „30 Jahre Kampfgruppen der Arbeiterklasse der DDR“. Ausgerüstet mit grauen Uniformen und Waffen, wurden die Mitglieder dieser paramilitärischen Einheiten als „unverzichtbare Helfer im Klassenkampf und bei der Abwehr imperialistischer Anschläge“ beispielsweise an der inner deutschen Grenze eingesetzt – darunter auch während der Zeit des Mauerbaus in Berlin. Die Sondermarke präsentiert einen An - gehörigen der Kampfgruppen.

 

100 Jahre deutscher Film

Der Block der Deutschen Post vom 6. September 1995 präsentiert drei Klassiker aus 100 Jahren deutscher Filmgeschichte. Bis heute legendär ist der Science-Fiction-Stummfilm „Metropolis“ von 1927. Fritz Lang (1890–1976) inszenierte darin eine Zweiklassengesellschaft, die in einer von Technik geprägten Welt lebt. Unter der Regie von Wolfgang Staudte (1908–1984) entstand 1951 für die DEFA der Film „Der Untertan“ nach einem Roman von Heinrich Mann (1871–1950).

Darin wird ein Blick auf die Gesellschaft des Deutschen Kaiserreiches kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges geworfen, die vom Leitgedanken „Nach oben buckeln und nach unten treten“ geprägt war. Eine Hommage an das Leben und die Stadt Berlin schuf hingegen Wim Wenders (* 1945) mit seinem 1987 erschienenen Film „Der Himmel über Berlin“. Darin verliebt sich ein Engel in eine Trapezkünstlerin und tauscht seine Unsterblichkeit gegen die Unvollkommenheit des menschlichen Lebens ein.

 

100 Jahre deutsche Antarktisforschung

Einem Jahrhundert deutscher Forschung in der Antarktis widmete die Deutsche Post am 8. November 2001 einen großformatigen Block. Im Jahr 1901 startete die erste deutsche Antarktis-Expedition mit dem Forschungsschiff „Gauß“, das auf einer der beiden Sondermarken zu sehen ist. Heute führt vor allem das am 15. Juli 1980 ins Leben gerufene Alfred- Wegener-Institut (Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) in Bremerhaven deutsche Expeditionen in die Antarktis durch. Dafür nutzt es das am 9. Dezember 1982 in Dienst gestellte Forschungs- und Versorgungsschiff „Polarstern“, das auf dem anderen Blockwert abgebildet ist.

 

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SPORT UND OLYMPISCHE SPIELE

Der Sport gehört zu den beliebtesten Themen auf Briefmarkenblocks der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Insbesondere den Olympischen Spielen, dem bedeutendsten Sportereignis der Welt, wurden zahlreiche Ausgaben gewidmet.

 

Olympische Spiele 1972 in Sapporo und München

Am 4. Juni 1971 erschien in der Bundesrepublik ein Briefmarkenblock, der auf die Olympischen Spiele 1972 aufmerksam machte. Während der Schriftzug auf dem Block auf die XX. Olympischen Sommerspiele in München 1972 hinweist, sind die vier Werte den XI. Olympischen Winterspielen, die vom 3. bis 13. Februar 1972 im japanischen Sapporo ausgetragen wurden, gewidmet. Diese zeigen die vier Wintersportarten Skispringen, Eiskunstlauf, Abfahrtslauf und Eishockey.

 

Olympische Spiele 1972 in München – Olympiapark

Ganz den XX. Olympischen Spielen 1972 in München gewidmet ist ein Block, der am 5. Juli 1972 an die Postschalter in der Bundesrepublik kam und den Olympiapark in München zeigt. Die dritten Olympischen Spiele in einer deutschen Stadt (nach den XI. Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin und den IV. Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen) lockten vom 26. August bis zum 11. September 1972 knapp 4,5 Millionen Zuschauer in die bayerische Landeshauptstadt und an die Außenstellen in Augsburg und Kiel-Schilksee.

München hatte sich dabei mit enormen Aufwand auf das sportliche Großereignis vorbereitet. Auf dem Gelände des alten Flughafens Oberwiesenfeld entstand der Olympiapark mit den Hauptwettkampfstätten und großzügigen Grünanlagen sowie dem benachbarten olympischen Dorf. Der Architekt Günter Behnisch (1922–2010) schuf mit der durchsichtigen Kunststoffdachkonstruktion des Olympiastadions und der Hallen die unverwechselbare Silhouette der Sportstadt.

 

Olympische Spiele 1972 in München – Sportarten

Ein weiterer bundesdeutscher Block zu den Spielen in München erschien am 18. August 1972. Er präsentiert die Sportarten Weitsprung, Basketball, Diskuswerfen und Kanuslalom. Zum dritten Mal nach den Olympischen Spielen 1964 und 1968 traten in München zwei getrennte deutsche Mannschaften an – erstmals allerdings mit eigenen Flaggen und Hymnen. Am Ende entschied die DDR das deutsch-deutsche Duell mit 20 Olympiasiegen sowie jeweils 23 Silber- und Bronzemedaillen vor der Bundesrepublik (13/11/16) für sich. Damit belegten die Deutschen Platz drei und vier im Medaillenspiegel.

 

Olympische Spiele 1976 in Innsbruck

Den XII. Olympischen Winterspielen, die vom 4. bis 15. Februar 1976 in Innsbruck ausgetragen wurden, widmete die DDR einen Briefmarkenblock, der am 2. Dezember 1975 herauskam und eine Ansicht der österreichischen Stadt und ihrer Umgebung präsentiert. Innsbruck war zum zweiten Mal nach 1964 Austragungsort für Winterspiele.

 

Olympische Spiele 1976 in Montreal – Sportarten

Die Bundesrepublik würdigte die XXI. Olympischen Sommerspiele, die vom 17. Juli bis zum 1. August 1976 im kanadischen Montreal stattfanden, mit einem Block, der am 6. April 1976 erschien. Beide integrierten Sondermarken präsentieren die olympischen Disziplinen Feldhockey und Rudern.

 

Olympische Spiele 1976 in Montreal – Stadion

Auch die DDR widmete am 18. Mai 1976 den Spielen in Montreal einen Block. Als Motiv wurde das Zentralstadion im sächsischen Leipzig gewählt. Im Medaillenspiegel von Montreal lag am Ende die Sowjetunion vorn, gefolgt von der DDR. Die Bundesrepublik landete hinter den USA auf Rang vier.

 

Olympische Spiele 1980 in Lake Placid

Die XIII. Olympischen Winterspiele wurden vom 13. bis 24. Februar 1980 in Lake Placid veranstaltet. Die DDR gab am 15. Januar 1980 zu diesen Winterspielen in den USA einen Block heraus, der ein Ölgemälde von Lothar Zitzmann (1924–1977) präsentiert. Es zeigt einige Skiläuferinnen.

 

Olympische Spiele 1980 in Moskau

Auch zu den XXII. Olympischen Sommerspielen, die vom 19. Juli bis 3. August 1980 in Moskau ausgetragen wurden, verausgabte die DDR einen Block, der am 8. Juli 1980 erschien. Die Spiele in der sowjetischen Hauptstadt wurden durch den Boykott von 42 westlichen Staaten getrübt, die damit gegen den Einmarsch der UdSSR in Afghanistan protestierten.

 

Sport- und Erholungszentrum Berlin

Das am 20. März 1981 fertiggestellte Sport- und Erholungszentrum in Berlin steht im Zentrum dieser DDR-Blockausgabe vom 24. März 1981. Der multifunktionale Gebäudekomplex für Sport und Unterhaltung in Friedrichshain war in seiner Art damals einzigartig auf der Welt.

 

Olympische Spiele 1984 in Sarajewo

In Sarajevo, der heutigen Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, fanden vom 8. bis 19. Februar 1984 die XIV. Olympischen Winter spiele statt. Mit einem Briefmarken block vom 22. November 1983 machte die Deutsche Post der DDR auf dieses Ereignis aufmerksam. Die ostdeutschen Sportler waren bei den Spielen im damaligen Jugoslawien überaus erfolgreich. Am Ende der Spiele führte die DDR die Nationenwertung mit jeweils neun Gold- und Silbermedaillen sowie sechs Bronzemedaillen an. Die Bundesrepublik belegte hingegen lediglich den achten Rang.

 

Olympische Spiele 1988 in Calgary

Vier Jahre später im kanadischen Calgary musste sich die DDR mit Platz zwei im Medaillenspiegel hinter der Sowjetunion zufriedengeben. Die Sportler der Bundesrepublik kamen erneut auf den achten Platz. Zu diesen XV. Olympischen Winterspielen, die vom 13. bis 28. Februar 1988 ausgetragen wurden, gab die DDR einen Block heraus, der das Rennrodeln zum Motiv hat. In dieser Sportart holten die Ostdeutschen alle drei zu vergebenen Goldmedaillen.

 

Olympische Spiele 1988 in Seoul

Auch den Spielen der XXIV. Olympiade widmete die DDR eine Blockausgabe. Sie würdigt den Staffellauf als olympische Leichtathletikdisziplin. Die Sommerspiele wurden vom 17. September bis 2. Oktober 1988 in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, ausgetragen. Nach den von Boykotten geprägten Sommerspielen von 1976, 1980 und 1984 trat dort erstmals wieder die komplette Welt spitze an.

 

Weltmeisterschaften im Bobsport in Altenberg

Im wiedervereinigten Deutschland erschien am 8. Januar 1991 ein Briefmarkenblock zu Ehren der 43. Weltmeisterschaften im Bobsport, die in jenem Jahr auf der Bobbahn in Altenberg stattfanden. Dabei wurden die beiden einzigen Wettbewerbe (Zweier und Viererbob der Männer) von deutschen Teams gewonnen. Auch den dritten Platz belegten jeweils deutsche Fahrer. Auf den zweiten Plätzen landete beide Male eine Mannschaft aus der Schweiz. Die im sächsischen Osterzgebirge gelegene Kunsteisbahn wurde im Herbst 1986 in Betrieb genommen. Sie zählt zu den anspruchsvollsten der Welt.

 

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DEUTSCHE GESCHICHTE UND STAATSJUBILÄEN

Die Gründung zweier deutscher Staaten im Jahr 1949 war das prägendste Ereignis der unmittelbaren Nachkriegszeit. Insbesondere die DDR erinnerte an ihre Staatsgründung mit zahlreichen Blockausgaben. Aber auch andere geschichtliche Aspekte wurden im Osten und Westen auf Blocks gewürdigt.

 

20 Jahre DDR – Ost-Berlin

Am 7. Oktober 1949 wurde die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Zum 20. Staatsjubiläum der DDR erschien am 23. September 1969 eine Blockausgabe, deren integrierte Briefmarke neben dem Staatswappen der DDR eine Ansicht Ost-Berlins zeigt. Gut zu erkennen sind hier das Rote Rathaus, die Marienkirche und der Fernsehturm am Alexanderplatz.

 

20 Jahre DDR – Festzug

Ein zweiter Block zum Staatsjubiläum „20 Jahre DDR“ wurde am 6. Oktober 1969 herausgegeben. Hier präsentiert die integrierte und dabei ungewöhnlich große Briefmarke einen Festzug mit den Fahnen der DDR und der Sowjetunion. Als Entwerfer des Blocks fungierte der Grafiker, Illustrator und Kupferstecher Gerhard Stauf (1924–1996).

 

25 Jahre Bundesrepublik Deutschland

Die am 23. Mai 1949 gegründete Bundesrepublik Deutsch land feierte ihr 25. Staatsjubiläum mit einem Briefmarkenblock, der am 15. Mai 1974 an die Postschalter kam. Die gestalterisch von Bändern in Schwarz-Rot-Gold dominierte Ausgabe zeigt in ihrem Zentrum den Bundesadler, der im aufwändigen Prägedruckverfahren auf das Papier gebannt wurde.

 

25 Jahre DDR

Auch die DDR würdigte ihr 25-jähriges Bestehen mit einer Blockausgabe, die am 3. Oktober 1974 erschien. Vor Zahl „25“ im Hintergrund ist unter dem Staatswappen eine Familie zu sehen, während der untere Teil der integrierten Briefmarke Neubauten und ein Kraftwerk zeigt.

 

IX. Parteitag der SED

Anlässlich des IX. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gab die Deutsche Post der DDR am 11. Mai 1976 einen Block heraus, dessen zentrales Motiv der Palast der Republik in Ost-Berlin bildet, in dem der Parteitag stattfand. Das zwischen 1973 und 1976 errichtete und von 2006 bis 2008 wieder abgerissene Gebäude diente als Sitz der Volkskammer sowie als Veranstaltungszentrum.

 

30 Jahre DDR

Auch das Jubiläum „30 Jahre Deutsche Demokratische Republik“ fand seinen Niederschlag auf einem Briefmarkenblock der DDR. Das zentrale Motiv der am 2. Oktober 1979 erschienenen Ausgabe bildet eine dreiköpfige Familie vor einem Wohnhaus.

 

35 Jahre DDR – Familie

Ein ganz ähnliches Motiv trägt auch die Briefmarke der Blockausgabe zum 35. Staatsjubiläum der DDR, die am 11. September 1984 herausgegeben wurde.

 

35 Jahre DDR – Frieden

Das Thema Frieden steht im Mittelpunkt einer weiteren Blockausgabe zum 35-jährigen Bestehen der DDR, die am 4. Oktober 1984 folgte. So zeigt die Briefmarke neben dem Staatswappen eine Friedenstaube, während sich der Blockrand der Familie und der Arbeit widmet.

 

XI. Parteitag der SED

Der XI. Parteitag der SED war der Ausgabeanlass für einen Briefmarkenblock der DDR, der am 8. April 1986 an die Postschalter kam. Als zentrales Motiv wählte man einen Bauarbeiter, der symbolisch einen Schlüssel übergibt, begleitet von der Aussage „Die DDR – unser sozialistisches Vaterland“. Der Parteitag war offiziell das oberste Organ der SED, wurde allerdings von der Parteiführung in sehr hohem Maße vorbereitet und inszeniert. Die SED war in der Sowjetischen Besatzungszone am 22. April 1946 aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD entstanden.

 

Bedeutende Gebäude der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

In der Reihe von Briefmarkenausgaben zum Thema „Grundgedanken der Demokratie“ gab die Deutsche Bundespost am 20. Juni 1986 einen Briefmarkenblock heraus, der drei sehr bedeutende Gebäude in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland würdigt. Zu sehen ist das Reichstagsgebäude in Berlin, das heute als Sitz des Deutschen Bundestages dient.

Der mittlere Wert präsentiert das Museum Koenig in Bonn. In dem Naturkundemuseum fand am 1. September 1948 der Festakt zum Zusammentritt des Parlamentarischen Rates statt. Im ebenfalls gezeigten Bundeshaus in Bonn traten von 1949 bis 1999 der Bundestag sowie der Bundesrat zu ihren Plenarsitzungen zusammen.

 

750 Jahre Berlin

Zum Jubiläum „750 Jahre Berlin“ verausgabte die DDR am 8. September 1987 einen Block, der das Ernst-Thälmann-Denkmal im gleichnamigen Park zeigt. Ost-Berlin, das aufgrund des Viermächtestatus streng genommen nicht zum Staatsgebiet der DDR gehörte, wurde aber dennoch von deren Regierung zur Hauptstadt ernannt.

 

40 Jahre DDR

Zum 40-jährigen Bestehen der DDR erschien am 3. Oktober 1989 ein Briefmarkenblock, der das Staatswappen, eine Friedenstaube, einen Neubau sowie Bauarbeiter zum Motiv hat. Die Feierlichkeiten zum Jubiläum „40 Jahre DDR“ fanden bereits unter spannungsgeladenen Umständen statt. So gab es etwa Protestaktionen von Bürgern am Rande der Festlichkeiten in Berlin. Gut einen Monat später fiel die Berliner Mauer, und am 3. Oktober 1990 hörte die DDR mit der Wiedervereinigung auf zu existieren.

 

1. Jahrestag der Öffnung der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer

Mit einem Briefmarkenblock voller Symbolkraft würdigte die Deutsche Bundespost am 6. November 1990 den ersten Jahrestag der Öffnung der innerdeutschen Mauer und der Berliner Mauer. Am 9. November 1989 hatten sich die Schlagbäume zwischen den beiden deutschen Staaten geöffnet, nachdem die SED-Führung dem Druck der Bürger nicht mehr standhalten konnte. Die friedliche Revolution im Osten Deutschlands hatte mit Demonstrationen in Leipzig ihren Ausgang genommen und sich dann über das ganze Land ausgebreitet.

 

50 Jahre Parlamentarischer Rat und 150 Jahre Paulskirchenverfassung

Dem Doppeljubiläum „50 Jahre Parlamentarischer Rat“ und „150 Jahre Paulskirchenverfassung“ widmet sich ein deutscher Block vom 7. Mai 1998. Zu sehen ist die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates am 1. September 1949 in Bonn sowie die Eröffnungssitzung der Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in Frankfurt/Main.

 

50 Jahre Grundgesetz

Das vom Parlamentarischen Rat ausgearbeitete Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 unterzeichnet und durch Konrad Adenauer verkündet. Zum 50. Jahrestag dieses bedeutenden Ereignisses, das die Gründung der Bundesrepublik markiert, erschien am 21. Mai 1999 ein Briefmarken block, der Artikel 1 des Grundgesetzes zitiert.

 

50 Jahre Bundesrepublik Deutschland

Am selben Tag kam ein weiterer Block an die Postschalter, der das 50-jährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland würdigt. Die vier integrierten Briefmarken stellen historische und aktuelle Motive aus Deutschland gegenüber.

 

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FORSCHUNG UND MEDIZIN

 

Aus Deutschland stammen zahlreiche bahnbrechende Erfindungen und technische Entwicklungen. Auch die Forschung in den Bereichen Medizin und Wissenschaft nimmt hier seit Jahrhunderten einen großen Stellenwert ein.

 

100. Geburtstag von Albert Einstein

Anlässlich seines 100. Geburtstages ehrte die DDR Albert Einstein (1879–1955) mit einem Block. Neben dem Porträt des deutschamerikanischen Physikers ist eine Zeichnung des Einsteinturms der einstigen Akademie der Wissenschaften der DDR in Potsdam zu sehen. Albert Einstein zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftlern, die unsere Welt verändert haben. 1905 veröffentlichte der in Ulm geborene Physiker mit jüdischer Abstammung im Alter von nur 26 Jahren die spezielle und elf Jahre später die allgemeine Relativitätstheorie, die maßgeblich zu seinem späteren Weltruhm beitrugen. Einstein beschrieb Phänomene – besonders die Struktur von Raum und Zeit – in bewegten Bezugssystemen und in Abhängigkeit von der Gravitation.

Einige der Folgerungen daraus lauten, dass Masse mit zunehmender Geschwindigkeit wächst, und dass grundsätzlich die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten werden kann. Im Jahr 1921 erhielt Einstein für seine Arbeiten zum Photoelektrischen Effekt den Nobelpreis für Physik. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland ging Einstein 1933 in die USA, wo er in Princeton forschte. Von seiner stets offen vertretenen pazifistischen Einstellung wich er 1939 ab, als er den Anstoß zum Bau der Atombombe durch die USA gab – aus Sorge vor einer atomaren Aufrüstung des Deutschen Reiches.

 

300. Geburtstag von Johann Friedrich Böttger

Am 26. Januar 1982 würdigte die Post der DDR den 300. Geburtstag des Alchimisten Johann Friedrich Böttger (1682–1719) mit einem Briefmarkenblock. Dessen Sondermarken zeigen eine Steinzeugmedaille mit dem Porträt Böttgers sowie sein Siegel. Auf dem Blockrand ist zudem eine historische Ansicht des Schlosses Albrechtsburg zu Meißen zu sehen.

Als der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke (1670–1733) hörte, dass der in Schleiz geborene Johann Friedrich Böttger aus wertlosen Materialien Gold produzieren könne, ließ er ihn in der Dresdner Jungfernbastei festhalten, damit er den Beweis erbringen konnte. Doch statt Gold zu gewinnen, erfand der Alchimist das europäische Porzellan. So gelang es ihm im Dezember 1707 erstmals, ein ein faches Gefäß aus Hartporzellan herzustellen. Drei Jahre später nahm dann unter seiner Leitung in der Albrechtsburg im nahe gelegenen Meißen die „Königlich- Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur“ ihre Arbeit auf. Seit dieser Zeit ist das „weiße Gold“ Ausdruck feiner Tischkultur, wobei insbesondere Porzellan aus Meißen bis heute für herausragende Kreationen und allerhöchste Handwerkskunst weltweit bekannt ist.

 

100 Jahre Entdeckung des Tuberkulose-Erregers durch Robert Koch

Am 24. März 1882 beschrieb der deutsche Mediziner Robert Koch (1843–1910) erstmals das Bakterium Mycobacterium tuberculosis, den Erreger der oft tödlich verlaufenden Lungenkrankheit Tuberkulose. Zum 100. Jahrestag dieser Entdeckung gab die DDR am 23. März 1982 einen Block heraus, der neben einem Porträt Kochs auch eine Ausgabe der „Berliner klinischen Wochenschrift“ zeigt. Aufgrund seiner Aufsehen erregenden Arbeiten zur Entstehung des Milzbrands sowie der Wundinfektion hatte man Robert Koch 1880 an das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin berufen.

Zwei Jahre später entdeckte er den Tuberkuloseerreger. 1885 wurde er ordentlicher Professor für Hygiene an der Berliner Universität und sechs Jahre darauf Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten, das später seinen Namen erhielt. Im Jahr 1905 erhielt Robert Koch für seine bahnbrechenden Untersuchungen und Entdeckungen den Nobelpreis für Medizin.

 

100 Jahre Esperanto

Im Jahr 1887 veröffentlichte der polnische Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof (1859–1917) unter dem Pseudonym Doktoro Esperanto (Doktor Hoffender) die noch heute gültigen Grundlagen der Welthilfssprache Esperanto. An den 100. Jahrestag dieser Veröffentlichung erinnerte die Post der DDR am 7. Juli 1987 mit einem Briefmarkenblock. Präsentiert wird ein Porträt Zamenhofs, dessen Absicht es war, eine leicht erlernbare und neutrale Sprache für die internationale Verständigung zu schaffen. Deren Wörter bestehen vor allem aus unveränderlichen Elementen, die aneinandergefügt werden. Auf breiter Ebene hat sich Esperanto nie durchsetzen können. Schätzungen gehen aber davon aus, dass seit des Bestehens der Sprache immerhin zwischen fünf und 15 Millionen Menschen Esperanto erlernt haben – insbesondere in Europa, China, Japan und Brasilien.

 

Alfred Edmund und Christian Ludwig Brehm

Dem Pfarrer und Ornithologen Christian Ludwig Brehm (1787–1864) sowie dessen Sohn, dem Zoologen und Schriftsteller Alfred Edmund Brehm (1829–1884), widmete die Deutsche Post der DDR am 13. Juni 1989 eine Blockausgabe, auf der – neben zahlreichen Tierarten – die Porträts der beiden Naturforscher zu sehen sind. Christian Ludwig Brehm kam nach Untersuchungen an Vogelbälgen zu dem Schluss, dass Weiden- und Sumpfmeisen verschiedene Arten sind. Aufgrund seiner Forschungen wurden auch der Garten- und der Waldbaumläufer sowie das Sommer- und das Wintergoldhähnchen jeweils unterschiedlichen Arten zugeordnet.

Er gab zudem die erste vogelkundliche Zeitschrift der Welt heraus. Sein Sohn Alfred Edmund Brehm ist vor allem als Herausgeber von „Brehms Tierleben“ bekannt. Das populärwissenschaftliche Nachschlagewerk erschien ab 1863. Brehm diente zudem von 1863 bis 1866 als erster Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg und von 1869 bis 1878 als Direktor des Berliner Aquariums, das nach seinen Ideen entstanden war. Zudem gehörte er zu den Erbauern des Düsseldorfer Zoo-Parks.

 

125 Jahre ITU – Philipp Reis

Zum 125-jährigen Bestehen der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) verausgabte die DDR einen Block, der den deutschen Physiker und Erfinder Philipp Reis (1834–1874) würdigt. Aufgrund seiner Entwicklung des ersten funktionsfähigen Gerätes, das Töne über elektrische Leitungen übertragen konnte, gilt Reis als zentraler Wegbereiter des Telefons. Im Zuge seiner Entwicklungsarbeit erfand Reis zudem das Kontaktmikrofon. Im Jahr 1861 gab er seinem Apparat den Namen „Telephon“ – eine Bezeichnung, die sich auch auf internationaler Ebene durchsetzte. Ein Originalgerät ist im Museum für Kommunikation in Berlin ausgestellt.

 

Für die Gesundheit

Um über gefährliche Krankheiten sowie deren selbstbeeinflussbaren bzw. vermeidbaren Risikofaktoren, Auslöser und Symptome aufzuklären, erschien am 12. Juli 2001 in der Bundesrepublik Deutschland ein Briefmarkenblock unter dem Motto „Für die Gesundheit“. Die vier integrierten Sondermarken informieren dabei über Herz- Kreislauf-Krankheiten, Infektionen, Krebserkrankungen, und Depressionen

 

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PHILATELIE UND POSTGESCHICHTE

Schon bald nach der Herausgabe der ersten Briefmarke der Welt 1840 in Großbritannien entwickelte sich auch die Philatelie, die sich mit dem systematischen Sammeln von Postwertzeichen und Belegen sowie der Erforschung postgeschichtlicher Dokumente beschäftigt.

 

Kongress des Internationalen Philatelistenverbandes und Internationale Briefmarkenausstellung in München

In Würdigung des Kongresses des Internationalen Philatelistenverbandes (Fédération Internationale de Philatélie, FIP) und der Internationalen Briefmarkenausstellung (IBRA) in München gab die Deutsche Bundespost am 5. April 1973 einen Briefmarkenblock heraus. Die zwei integrierten Zuschlagsmarken zeigen historische Posthausschilder aus Württemberg und aus Kurpfalz-Bayern.

Die FIP wurde am 18. Juni 1926 durch europäische Philatelistenverbände gegründet, nachdem bereits 1869/70 ein Versuch des deutschen Briefmarkensammlers Wilhelm Faber, die weltweit nur drei zu jener Zeit existierenden Vereine in Deutschland, Großbritannien und den USA zu einem Weltverband zusammenzuführen, erfolglos geblieben war. Aktuell gehören die drei Kontinentalverbände aus Europa, Amerika und Asien sowie 91 Landesverbände der Organisation an, die ihren Sitz im schweizerischen Zürich hat. Auch der Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) als Dachverband der deutschen Sammlervereine und philatelistischen Arbeitsgemein schaften zählt zu den FIP-Mitgliedern. Er wurde im Juni 1952 in den Verband aufgenommen.

Zu den wichtigsten Zielen der FIP gehören die Förderung des Briefmarkensammelns und der Philatelie, die Aufrechterhaltung freundschaftliche Beziehungen und der Freundschaft unter den Völkern, der Aufbau enger Verbindungen zum philatelistischen Handel und zu staatlichen Postverwaltungen sowie die Förderung philatelistischer Ausstellungen. Der Verband unterhält elf Kommissionen, die für folgende Themen zuständig sind: Aerophilatelie, Astrophilatelie, Fälschungsbekämpfung, Maxima philie, Philatelistische Literatur, Postgeschichte, Ganzsachen, Thematische Philatelie, Klassische Philatelie, Stempelmarken sowie Jugendphilatelie.

Der alljährliche FIP-Kongress wird stets auf einer von dem Verband geförderten internationalen Briefmarkenaustellung abgehalten. 1973 war dies die IBRA in München. Sie fand vom 11. bis 20. Mai auf dem Messegelände statt. Anlass war das Jubiläum „125 Jahre deutsche Briefmarke“ im Jahr darauf.

 

XIX. Weltpostkongress in Hamburg

Im Jahr 1984 fand in Hamburg der XIX. Weltpostkongress statt. Dies würdigte die Deutsche Bundespost am 19. Juni 1984 mit einer Blockausgabe. Auf dem Blockrand sind die Embleme des Kongresses und des Weltpostvereins sowie das Wappen der Freien und Hansestadt Hamburg abgebildet. Die drei Briefmarken zeigen die Briefsortierung im Hauptpostamt Berlin um 1880, den deutschen Postfachmann und Mitbegründer des Weltpostvereins Heinrich von Stephan (1831–1897) sowie das Abtastobjektiv einer automatischen Briefverteileranlage.

Der Weltpostkongress, der erstmals im Jahr 1874 im schweizerischen Bern stattfand, ist das oberste Gremium des im selben Jahr gegründeten Weltpostvereins. Teilnehmer sind Bevollmächtigte der dem Weltpostverein angehören den Länder, die zur Prüfung bzw. der Vervollständigung der Weltpostvereinsverträge zusammenkommen. Beim XIX. Weltpostkongress in Hamburg, der vom 18. Juni bis 27. Juli 1984, also über einen Zeitraum von 40 Tagen stattfand, waren Delegierte aus 166 Mitgliedsländern anwesend.

Der Weltpostverein (UPU) mit Sitz in Bern ist für die Regelung der Zusammenarbeit der nationalen Postverwaltungen bzw. Post ministerien, Regulierungsbehörden oder Postunternehmen sowie die Rahmenbedingungen des grenzüberschreitenden Postverkehrs zuständig. Hauptaufgabe ist die Sicherstellung einer weltumspannenden, zeitnahen Zustellung von Briefen und Paketen über Lände rund Sprachgrenzen hinweg. Aktuell sind 192 Staaten UPU-Mit glieder. Am 4. Juli 1947 wurde er eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die Amtssprache des Weltpostvereins ist Französisch. Seit dem Jahr 1994 ist darüber hinaus Englisch die zweite Arbeitssprache des Internationalen Büros in Bern.

Die Gründung am 9. Oktober 1874, zunächst als „Allgemeiner Postverein“, erfolgte auf die Anregung des deutschen Generalpostdirektors Heinrich von Stephan hin. Durch großes diplomatisches Geschick war es ihm gelungen, Postvertreter aus zunächst 22 Staaten zum ersten internationalen Postkongress zusammenzuführen. Damit ist der Weltpostverein eine der ältesten internationalen Organisationen überhaupt.

 

Tag der Briefmarke 1997

Am 17. September 1997 erschien erstmals zum Tag der Briefmarke eine deutsche Blockausgabe. Als Motiv für die Briefmarke wurden ein historisches Flugzeug und ein dreirädriger Motorwagen für den Posttransport gewählt. Der Blockrand zeigt die Übergabe eines Postsacks an die Besatzung des Flugzeuges.

Der Tag der Briefmarke geht auf eine Idee des deutschen Philatelisten Hans von Rudolphi (1884 – 1944) zurück. Er wollte damit die Bedeutung der Briefmarke für die Post und die Allgemeinheit herausstellen – und zwar durch Ausstellungen, Sondermarken und weitere Aktivitäten. Zum ersten Mal begangen wurde der Tag der Briefmarke im Dezember 1935 in Österreich; in Deutschland wenig später am 7. Januar 1936, dem Geburtstag von Heinrich von Stephan, dem Mitbegründer des Weltpostvereins. Anschließend wurde in Deutschland der Tag auf den ersten Sonntag nach dem 7. Januar festgelegt. Seit 1948 wird er am letzten Sonntag im Oktober begangen.

Das erste deutsche Postwertzeichen zum Tag der Briefmarke erschien am 12. Januar 1941. In der Bundesrepublik kommen seit 1949 alljährlich eine oder mehrere Sondermarken zum Tag der Briefmarke heraus. Diese bilden damit die einzige Serie, die seit der Staatsgründung besteht.

Herausgegeben werden im jährlichen Wechsel Briefmarken mit und ohne Zuschlag. Die Zuschlagserlöse kommen dabei der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte zugute, die am 3. Juni 1966 in Bonn zunächst als Verein gegründet wurde. Zweck der Stiftung ist die Förderung philatelistischer und postgeschichtlicher Bestrebungen aller Art im gemeinnützigen Sinne. Vor allem Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen, Literatur und Druckwerke, Bibliotheken, internationale Kontakte, Forschung, Fälschungsbekämpfung sowie Erhalt und Sicherung des philatelistischen und postgeschichtlichen Kulturgutes werden gefördert. Außerdem unterhält die Stiftung seit 1998 das Haus der Philatelie und Postgeschichte in Bonn. Seit 1971 verleiht sie da rüber hinaus alle drei Jahre den Hermann-Deninger-Literaturpreis für herausragende Veröffentlichun gen auf philatelistischem oder postgeschichtlichem Gebiet.

 

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KINDHEIT UND JUGEND

Kinder und Jugendliche haben zahlreiche Interessen. Auch um ihnen die Philatelie näherzubringen, haben zahlreiche deutsche Briefmarkenblocks entsprechende Motive – insbesondere die ab dem Jahr 1993 ausgebenen Blocks der Serie „Für uns Kinder“.

 

X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten

Im Jahr 1973 fanden in Ost-Berlin die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten mit 25.600 Teilnehmern aus 140 Ländern statt. Hierzu gab die Post der DDR am 26. Juli 1973 einen Briefmarkenblock heraus, in dessen Mittel punkt das Brandenburger Tor und das Emblem der Spiele stehen. Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten wurden 1947 vom Weltbund der demokratischen Jugend ins Leben gerufen und sind in unregelmäßigen Abständen veranstaltete internationale Treffen politisch links stehender Jugend- und Studentenverbände. Auf den Weltfestspielen diskutieren und feiern die jungen Menschen. Zudem hören und bieten sie Musik und Vorträge. Die Veranstaltungen haben dabei eine politische und kulturelle Ausprägung. So wurden 1973 in Ost-Berlin auf 95 Bühnen Beat- und Rockmusik sowie Lieder von Singeklubs geboten. Auch aus der Bundesrepublik war eine Delegation von 800 Teilnehmern dabei. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum legendären Woodstock-Festival in den Vereinigten Staaten werden die X. Weltfestspiele 1973 auch gern als „Woodstock des Ostens“ bezeichnet.

 

10. Internationale Briefmarkenausstellung der Jugend

Anlässlich der 10. Internationalen Briefmarkenausstellung der Jugend, die vom 20. bis 24. Juni 1990 in Düsseldorf stattfand, entwarf Heike Ullmann einen Briefmarkenblock für die Deutsche Bundespost, der sechs bildgleiche Sondermarken enthält. Zu sehen sind fünf Kinder aus aller Welt mit verschiedenen Hautfarben. Darüber hinaus ist in stilisierter Form eine Weltkugel auf einer Briefmarke abgebildet.

 

Für uns Kinder 1993

1993 startete die Deutsche Bundespost ihre jährliche Herausgabe von Briefmarkenblocks unter dem Motto „Für uns Kinder“. Die erste Ausgabe erschien dann am 16. September 1993 und zeigt einen musizierenden Clown. Für die meisten Kinder zählen die Auftritte von Clowns zu den Höhepunkten einer jeden Zirkus-Vorstellung. Dabei gehören zu deren typischer Verkleidung oft übergroße, farbenfrohe Kleidung, eine rote Nase, ein geschminktes Gesicht und eine Perücke. Auch Größenkontraste – beispielsweise deutlich zu große Schuhe oder auch Miniaturinstrumente – nutzen viele Clowns, um noch komischer zu wirken.

 

Für uns Kinder 1994

Der zweite Block aus der Kinderserie der Deutschen Bundespost erschien am 8. September 1994 und zeigt in künstlerischer Ausführung verschiedene Fabelwesen, gestaltet von Lou Romboy. Als Fabelwesen bezeichnet man die unterschiedlichsten Geschöpfe, die grundsätzlich der menschlichen Fantasie entsprungen sind. Dabei kann es sich um menschliche oder tierische Wesen, Geist- oder auch Mischwesen handeln. Fabel gestalten spielen im Märchen, in der Fabel und in der Mythologie, aber auch in der Wappenkunde eine bedeutende Rolle. Zwar sind sie Fantasie gestalten, dennoch haben manche von ihnen einen realen Ursprung. So wird beispielsweise vermutet, dass Seekühe von frühen Seefahrern zu Meerjungfrauen und Nixen umgedeutet wurden.

 

Für uns Kinder 1995

Ein weiterer Kinderblock kam am 12. Oktober 1995 an die Postschalter in Deutschland. Dieses Mal steht eine Versammlung von Tieren im Mittelpunkt. Das Motiv erinnert dabei stark an den 1949 erschienenen Kinderroman „Die Konferenz der Tiere“ des deutschen Schriftstellers Erich Kästner (1899–1974). In dem Buch geht es um eine Zusammenkunft von Vertretern aller Tierarten, die nach dem politischen Scheitern der Menschen den Weltfrieden erreichen wollen. Der Roman wurde zweimal verfilmt, 1969 in Zeichentrick- und im Jahr 2010 dann in computeranimierter Flimtechnik.

 

Für uns Kinder 1996

inderblock wurde von der Künstlerin Erna de Vries gestaltet. Bei dem Motiv bilden Streifen, Bögen und Kreise die vielfarbige Darstellung eines reitenden Postboten im Narrenkostüm. Als realistische Accessoires ergänzen Posthorn, Brief sowie Rollerblades an den Füßen des Boten das Fantasiebild.

 

Für uns Kinder 1997

Die 1928 in Berlin geborene Grafikerin, Künstlerin und Illustratorin Lilo Fromm zeichnete für den Entwurf des deutschen Kinderblocks 1997 verantwortlich, der am 17. Juli jenes Jahres herausgebenen wurde. Das Motiv zeigt einen farbenfrohen Heißluftballon mit einer Gondel, die wie ein Luftpostbrief gestaltet ist. Darin stehen acht Kinder, die Briefe in ihren Händen halten. Weitere Heißluftballons mit derartigen Gondeln sind im Hintergrund zu sehen.

 

Für uns Kinder 1998

Am 16. April 1998 folgte der nächste Kinderblock der Deutschen Post. Dieses Mal bildet eine fantasievolle Meeresszenerie das farbenfrohe Motiv. Es stammt von Verena Schmidmaier und erfüllt hervorragend die Vorgabe für diese Blockserie, Kinder dazu einzuladen, sich passende Geschichten zu den Motiven auszudenken.

 

Für uns Kinder 1999

Auch der Kinderblock, der am 12. August 1999 an die Postschalter in Deutschland kam, überzeugt durch sein fantasievolles Motiv. In dessen Zentrum steht hier eine bekleidete Maus, die einen Briefumschlag trägt. Im Blockrand ist eine leicht abgewandelte Variante des Abzählreims „Eine kleine Piepmaus“ zu lesen: „Eine kleine Briefmaus lief ums Rathaus, wollte sich was kaufen, hatte sich verlaufen. Schillewipp, schillewapp, du bist ab.“

Abzählreime dienen Kindern seit Generationen vor allem dazu, um vorgeblich zufällig jemanden aus einer Gruppe auszuwählen, dem eine bestimmte Rolle in einem Spiel zugewiesen wird. Dabei wird von einem Kind entweder bei jeder Silbe, bei jedem Wort oder auch nur bei jeder betonten Silbe der Reihe nach auf eines der anderen Kinder, die in einem Kreis stehen, gewiesen. Jenes, auf das zuletzt gezeigt wird, ist dann ausgewählt.

 

Für uns Kinder 2000

Zum zweiten Mal nach 1993 wurde im Jahr 2000 ein Clown für den Briefmarkenblock aus der Reihe „Für uns Kinder“ ausgewählt, dabei allerdings in völlig anderer Optik. Gestaltet wurde die am 14. September erschienene Ausgabe von Jennifer Rothkopf, einer Kommunikationsdesignerin aus Köln.

 

Für uns Kinder 2001

Der letzte deutsche Kinderblock in D-Mark-Währung wurde am 5. September 2001 von der Deutschen Post herausgegeben, wobei zugleich der in Euro umgerechnete Nennwert angegeben ist. Das kunstvolle Arrangement von Kindern und Tieren stammt von dem 1926 in Lochen geborenen Maler, Grafiker und Grafikdesigner Peter Steiner sowie dessen Tochter, der Grafikdesignerin Regina Steiner. Peter Steiner gilt als führender Gestalter für die Briefmarken der Deutschen Bundespost bzw. der Deutschen Post. Seit seinem Debüt im Jahr 1977 hat er bereits – zum Teil zusammen mit seiner Tochter wie bei dem Kinderblock 2001 – etwa 70 Postwertzeichen entworfen.

 

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WIDERSTAND UND ANTIFASCHISMUS

Neben den unzähligen Tätern und Mitläufern des nationalsozialistischen Regimes gab es auch einige mutige Menschen, die dem Faschismus die Stirn boten und dafür zumeist mit ihrem Leben bezahlen mussten. Sie werden auf mehreren deutschen Briefmarkenblocks geehrt.

 

Internationaler Tag der Befreiung vom Faschismus

Die Erinnerungskultur an das nationalsozialistische Regime setzte sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR recht früh ein. Im Osten stand dabei vor allem die Heroisierung des kommunistischen Widerstands im Vordergrund. Der sogenannte Antifaschismus gehörte zu den Gründungsdoktrin des sozialistischen Staates. In diesem Zusammenhang ist auch das Ehrenmal auf dem Friedhof von Brandenburg an der Havel zu verstehen, das als Motiv für den Briefmarkenblock diente, der von der DDR am 9. April 1955 her ausgegeben wurde.

 

20. Jahrestag des Attentats vom 20. Juli 1944

Der Block der Deutschen Bundespost vom 20. Juli 1964 sollte an den Tag erinnern, an dem 20 Jahre zuvor hohe Offiziere der Deutschen Wehrmacht Adolf Hitler ausschalten wollten, was jedoch scheiterte. Die acht integrierten Sondermarken zeigen Porträts von Persönlichkeiten, die in unterschiedlicher Weise Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime leisteten und dafür hingerichtet wurden: die Studentin Sophie Scholl (1921–1943), den Generaloberst Ludwig Beck (1880–1944), den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), den katholischen Theologen Alfred Delp (1907–1945), den Juristen Karl-Friedrich Goerdeler (1884–1945), den Gewerkschaftsführer Wilhelm Leuschner (1880–1944), den Juristen Helmuth James Graf von Moltke (1907–1945) und den Generalstabsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907–1944).

 

25. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

Die Gedenkstätte Buchenwald thematisierte ein Block der DDR vom 5. Mai 1970. Das einstige Konzentrationslager wurde 1937 nahe Weimar von der SS errichtet und war 1945 das größte im Deutschen Reich. 1958 gestaltete die DDR das Gelände zur „Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“ um und gedachte dabei hauptsächlich der kommunistischen Widerstandskämpfer, die im KZ eine Untergrundorganisation gebildet hatten. Der Bildhauer Fritz Cremer (1906–1993) entwarf die Figurengruppe für das Buchenwald-Denkmal, die das zentrale Motiv des Blocks bildet. Sie veranschaulicht den Schwur, mit dem die Häftlinge von Buchenwald nach ihrer Befreiung am 19. April 1945 den Ermordeten die „Vernichtung des Nazismus“ versprachen.

 

30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

Am 6. Mai 1975 erinnerte die Deutsche Post der DDR erneut mit einem Briefmarkenblock an die Befreiung vom Faschismus. Dieses Mal wählte sie eine historische Begebenheit als Ausgangspunkt für die dar in enthaltene Briefmarke. Zu sehen ist ein Soldat der Roten Armee, der nach der Einnahme Berlins die sowjetische Fahne auf dem Reichstagsgebäude hisst. Das 1945 entstandene Foto, das diese Szene nachstellt, gehört zu den berühmtesten Bildern des 20. Jahrhunderts. Für die Sowjetunion war das Hissen der Flagge das Symbol ihres Sieges über das nationalsozialistische Deutschland.

 

100. Geburtstag von Georgi Dimitroff

Georgi Dimitroff (1882–1949) widmete die DDR am 8. Juni 1982 einen Block. Der bulgarische Politiker, Streikführer der Arbeiterbewegung und Generalsekretär der Kommunistischen Internationale legte 1935 auf einer Tagung dar, dass der Faschismus „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ sei. Seine Äußerungen fanden Eingang in das Gedankengut des Marxismus-Leninismus und wurden in der DDR häufig zitiert. Die Inschrift „Der Held von Leipzig“ bezieht sich auf Dimitroffs Rolle während des Reichstagsbrandprozesses von 1933. Neben weiteren Kommunisten war auch er als Tatverdächtiger nach dem Brand des Reichstages verhaftet und vor Gericht gestellt worden. Ankläger war der damalige preußische Ministerpräsident Hermann Göring. Diesen brachte der sich selbst verteidigende Dimitroff durch seine gezielten Rückfragen aus der Fassung. Am Ende konnte man Dimitroff nichts nachweisen, und er wurde freigesprochen.

 

Widerstandsorganisation Schulze-Boysen/Harnack

Um Harro Schulze-Boysen (1909–1942), Oberleutnant im Reichsluftfahrtministerium, und Arvid Harnack (1901–1942), Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, entwickelten sich ab 1940 verschiedene Widerstandskreise, die von den Nationalsozialisten unter dem Namen „Rote Kapelle“ zusammengefasst wurden. Ziel war es, durch Kontaktaufnahme zur Sowjetunion ein Ende des Krieges herbeizuführen. Das Vorhaben wurde entdeckt, und man erhängte Schulze-Boysen und Harnack 1942.

 

40. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

Die Briefmarke des Blocks, der am 7. Mai 1985 von der Deutschen Post der DDR verausgabt wurde, zeigt das Ehrenmal auf dem zwischen 1946 bis 1949 errichteten sowjetischen Soldatenfriedhof in Berlin-Treptow. Bei der Gestaltung dieser Anlage sollte die Befreiung vom Nationalsozialismus im Vordergrund stehen und nicht der Siegesgedanke. Dementsprechend zeigt das Ehrenmal einen Soldaten mit einem Schwert in der Hand und einem geretteten Kind auf dem Arm, der seinen Fuß auf ein zerstörtes Hakenkreuz setzt.

 

50. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler

An das Attentat auf Adolf Hitler durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 erinnerte die Deutsche Bundespost mit einem Block vom 14. Juli 1994. Stauffenbergs Sprengladung explodierte im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ in Ostpreußen, doch Hitler überlebte, und das „Unternehmen Walküre“ zum Sturz der Nationalsozialisten scheiterte. Noch in der Nacht wurden Stauffenberg sowie sein Adjutant Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und General Friedrich Olbricht erschossen.

 

50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges

Mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Daran erinnert ein Block der Deutschen Post vom 5. Mai 1995. Im amerikanischen Hauptquartier in Reims hatte Generaloberst Alfred Jodl am 7. Mai 1945 die Gesamtkapitulation unterzeichnet. Auf Drängen Stalins wurde sie in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst bestätigt.

 

50. Jahrestag der Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrationslagern

Ebenfalls am 5. Mai 1995 erschien ein Block zur Erinnerung an die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrationslagern des NS-Regimes durch die Truppen der Alliierten. In den KZs waren zuvor vermutlich etwa sechs Millionen Menschen gestorben. Neben Juden und politischen Feinden waren hier u. a. Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, christlich engagierte Menschen, Behinderte sowie Homosexuelle und später auch Kriegsgefangene inhaftiert. Sie wurden zur Arbeit gezwungen, gequält und ermordet.

 

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BAUWERKE UND ARCHITEKTUR

Deutschland ist reich an architektonisch herausragenden Bauwerken aus den unterschiedlichsten Stilepochen. Einige von ihnen können auf Briefmarkenblocks der Bundesrepublik Deutschland und der DDR bewundert werden.

 

Einweihung der Beethovenhalle Bonn

Am 8. September 1959 erschien der erste offizielle Briefmarkenblock der Deutschen Bundespost zu Ehren der Einweihung der Beethovenhalle Bonn, die am selben Tag vollzogen wurde. Auf den fünf integrierten Sondermarken sind Porträts bedeutender Komponisten verewigt: Ludwig van Beethoven (1770–1827), Georg Friedrich Händel (1685–1759), Louis Spohr (1784–1859), Joseph Haydn (1732–1809) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Der Blockrand präsentiert eine Notenhandschrift Beethovens. Die 1959 eingeweihte Beethovenhalle ist bereits das dritte Bauwerk an dieser Stelle, das den Namen des in Bonn geborenen Komponisten trägt. Die erste Beethovenhalle war 1845, die zweite 1870 erbaut worden.

Nach deren Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges begannen im Jahr 1950 die Planungen für einen Neubau. Die heutige Beethovenhalle wurde nach den Plänen und unter der Leitung des deutschen Architekten Siegfried Wolske (1925–2005) errichtet, vor allem um die Musik Ludwig van Beethovens zu pflegen. Die „Heimathalle“ des Beethoven-Orchesters Bonn gilt dabei als ein Wahrzeichen der Stadt und zählt zudem zu den bedeutendsten Bauwerken der jungen Bundesrepublik. Vor allem wird sie als Konzerthaus für klassische Musik genutzt, steht aber auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung. Zwischen 1974 und 1989 – also in der Zeit, als Bonn Bundeshauptstadt war – wurde vier mal die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten in die Beethovenhalle einberufen.

 

Eröffnung des Fernseh- und UKW-Turms der Deutschen Post in Berlin

Der am 3. Oktober 1969 eingeweihte Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz gehört zu den wichtigsten und ambitioniertesten Bauprojekten, die in der DDR verwirklicht wurden. Er ist mit seiner Höhe von 368,03 Metern bis heute das höchste Bauwerk Deutschlands. Durch den in nur 53 Monaten Bauzeit entstandenen Fernsehturm sandte die SED-Führung auch ein politisches Signal gen Westen, denn das imposante Bauwerk sollte die Leistungsfähigkeit der DDR unter Beweis stellen. Heute zählt der Turm mit seinem sich um die eigene Achse drehenden Telecafé in 200 Metern Höhe zu den größten Touristenattraktionen Berlins. Mehr als eine Million Menschen besuchen ihn jährlich. Zur Eröffnung des Fernseh- und UKW-Turms in der „Hauptstadt der DDR“ gab die Deutsche Post der DDR am 6. Oktober 1969 einen Briefmarkenblock heraus, der neben dem Turm selbst auch ein Testbild zeigt.

 

Nationale Briefmarkenausstellung DDR ’79 in Dresden

Der Grafiker Joachim Rieß (* 1937) gestaltete anlässlich der Nationalen Briefmarkenausstellung DDR ’79 in Dresden eine Blockausgabe, die am 7. August 1979 erschien. Sie präsentiert historische und moderne Bauwerke der sächsischen Metropole, die am 31. März 1206 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Zentrum des kunstvollen Motivarrangements steht dabei das Kronentor des Zwingers, der Anfang des 18. Jahrhunderts unter Kurfürst August dem Starken (1670–1733) erbaut wurde. Dresden verfügt über zahlreiche bedeutende Bauwerke aus mehreren Epochen, insbesondere aus der Zeit des Barocks, die der Stadt auch den Namen „Elbflorenz“ eintrug. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 durch amerikanische und britische Bomben weitgehend zerstört. Allerdings baute man zahlreiche historische Gebäude in den vergangenen Jahrzehnten wieder auf.

 

35 Jahre Deutsche Demokratische Republik

Für den Briefmarkenblock, den die DDR am 21. August 1984 zum 35. Staatsjubiläum herausgab, wählte sie als Motiv das damalige Staatsratsgebäude in Berlin. Es war zwischen 1962 und 1964 als erstes neu errichtetes Regierungsgebäude Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Spreeinsel erbaut worden. Mit ihm legte das Architektenkollektiv um Roland Korn (* 1930) und Hans Erich Bogatzky (1927–2009) den Grundstein für die sogenannte DDR- bzw. Ost-Moderne. In die Fassade des betont sachlich gehaltenen Baukörpers integriert ist das Portal des im Jahr 1950 gesprengten Berliner Stadtschlosses, vor dessen Balkon Karl Liebknecht (1871–1919) am 9. November 1918 die Sozialistische Republik ausgerufen hatte. Bis zum 5. April 1990 diente das Gebäude als Sitz des Staatsrats der DDR, der ab 1960 als kollektives Staatsoberhaupt fungierte. Das seit 1993 unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird seit Anfang 2006 von der European School of Management and Technology (ESMT) genutzt.

 

Wiedereröffnung der Semperoper in Dresden

Die Semperoper in Dresden gilt als Höhepunkt der Theaterarchitektur des 19. Jahrhunderts und zählt bis heute zu den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Von 1838 bis 1841 schuf der Baumeister Gottfried Semper (1803–1879) am Theaterplatz sein erstes Opernhaus, das jedoch schon 1869 einem Brand zum Opfer fiel. Von 1871 bis 1878 wurde dann der zweite Bau der Semperoper im Stil der italienischen Hochrenaissance fertiggestellt – erneut nach Entwürfen Sempers. Nach der Zerstörung in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 durch Bomben der Alliierten, begann 1977 die weitgehend originalgetreue Rekonstruktion der Semperoper unter der Leitung des Architekten Wolfgang Hänsch (1929–2013). Dabei wurde auch die aufwendige Innenausstattung wiederhergestellt. Einen Tag vor der feierlichen Wiedereröffnung der Semperoper am 13. Februar 1985 gab die DDR einen Block heraus, der sowohl das teilzerstörte, als auch das wiederhergestellte Bauwerk zeigt.

 

750 Jahre Berlin

Zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin erschien in der DDR am 3. Juni 1986 ein Block, der das Alte Stadthaus zeigt, das zu jener Zeit als Haus des Ministerrats der DDR diente. Das repräsentative Verwaltungsgebäude in Berlin-Mitte mit seinem 80 Meter hohen Turm wurde von 1902 bis 1911 im Auftrag des Magistrats von Berlin nach Entwürfen des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann (1852–1932) errichtet. Von 1960 bis zum Ende der DDR fungierte das Bauwerk als Sitz des Ministerrats, also der Regierung der DDR. Heute beherbergt es die Berliner Senatsverwaltung für Inneres.

 

Deutsche Architektur nach 1945

Herausragenden Beispielen deutscher Architektur nach Ende des Zweiten Weltkrieges widmete die Bundesrepublik Deutschland am 6. März 1997 einen Block. Vorgestellt werden die 1963 eröffnete Philharmonie in Berlin von Hans Scharoun (1893–1972), die 1968 eingeweihte Neue Nationalgalerie in Berlin von Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969), der 1963 entworfene Wallfahrtsdom in Neviges (Nordrhein-Westfalen) von Gottfried Böhm (*1920) und der Deutsche Pavillon in Montreal von Frei Otto (1925–2015), der zur Weltausstellung Expo 67 errichtet wurde.

 

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RELIGION UND FEIERTAGE

Deutschland ist ein christlich geprägtes Land, in dem darüber hinaus im 16. Jahrhundert die Reformation und damit auch die Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen ihren Anfang nahm.

 

Weihnachten 1976

Am 16. November 1976 emittierte die Deutsche Bundespost ihren ersten von insgesamt drei Weihnachtsblocks. Die Erstausgabe präsentiert einen Ausschnitt des Marienfensters im gotischen Chor der Frauenkirche in Esslingen am Neckar in der Nähe von Stuttgart. In Erinnerung an die Geburt von Jesus Christus ist Weihnachten neben Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Die theologische Bedeutung liegt dabei in der Menschwerdung von Gottes Sohn. Für Christen ist Jesus der Messias und damit der Erlöser und Retter der Menschheit. Staatliche Feiertage in Deutschland sind der erste und der zweite Weihnachtstag.

 

Weihnachten 1977

Der zweite Weihnachtsblock der Bundesrepublik Deutschland erschien am 10. November 1977. Auch diese Ausgabe präsentiert einen Ausschnitt eines Glasfensters, in diesem Fall aus der Sakristei der Basilika St. Gereon in Köln. Der Titel der dargestellten Szene lautet: „König Kaspar überreicht dem Kinde Gold“.

 

Weihnachten 1978

Mit einer Ausgabe vom 16. November 1978 beendete die Deutsche Bundespost ihre Weihnachtsblock-Serie. Dieses Mal wählte man als Motiv einen Glasfenster-Ausschnitt aus der Frauenkirche in München, der das Christkind zeigt. Alle drei Weihnachtsblocks wurden mit jeweils 25 Pfennig Zuschlag zum Frankaturwert in Höhe von jeweils 50 Pfennig verkauft. Der Erlös kam dabei unmittelbar der sozialen Arbeit der deutschen Wohlfahrtsverbände zugute.

 

500. Geburtstag von Martin Luther

Zum 500. Geburtstag des Reformators Martin Luther (1483–1546) gab die Deutsche Post der DDR am 18. Oktober 1983 einen Briefmarkenblock heraus. Während die integrierte Sondermarke die Intitialen „Dr. M L“ für Dr. Martin Luther zeigt, ist auf dem Blockrand das kunstvolle Deckblatt einer Lutherbibel zu sehen, die im Jahr 1541 in Wittenberg gedruckt wurde. Die Reformation (aus dem Lateinischen für Wiederherstellung, Erneuerung) hatte theologische und gesellschaftliche Umwälzungen vorher nicht gekannten Ausmaßes zur Folge. Im Zentrum stand dabei der am 10. November 1483 in Eisleben geborene Augustinermönch Martin Luther. Sein Ziel war es zunächst, von ihm missbilligte Fehlentwicklungen in der Kirche, insbesondere den Ablasshandel, durch Reformen zu beseitigen.

Aus diesem Grund verfasste Luther auf Latein 95 Thesen gegen den Ablass, die er am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben soll. Dieses Datum wird bis heute von evangelischen Christen als Reformationstag begangen. In seinem Wirken entfaltete Luther durch seine rhetorische und schriftstellerische Gabe und seine charismatische Persönlichkeit eine breite Wirkung, die schließlich – auch unter dem Einfluss weltlicher Macht – in der bis heute andauernden Spaltung der Kirche in drei Konfessionen gipfelte: die katholische, die evangelische und die reformierte. Am 3. Januar 1521 sprach Papst Leo X. den Kirchenbann gegen Luther aus. Darüber hinaus wurde im April desselben Jahres die Reichsacht über ihn verhängt. Luther floh mithilfe des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. auf die Wartburg bei Eisenach. Dort lebte er, getarnt als „Junker Jörg“, bis März 1522 und übersetzte das Neue Testament in die deutsche Sprache. Später übertrug er auch das Alte Testament ins Deutsche. Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben und wurde in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt.

 

Neujahr 1984

Im Vorfeld des Neujahrsfestes 1984 kam am 22. November 1983 in der DDR ein Briefmarkenblock an die Postschalter. Auf der mit vier Friedenstauben und einem vierblättrigen Kleeblatt verzierten Ausgabe sind Neujahrswünsche in den Sprachen Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch und Spanisch zu lesen. Neujahr ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Der 1. Januar als Termin für den Jahresanfang ist dabei im west lichen Kulturraum seit dem Mittelalter weit verbreitet.

Festgesetzt wurde er allerdings erst im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. Zumeist beginnt man im deutschsprachigen Raum mit den Feierlichkeiten in der Nacht des Jahreswechsels. Während der Silvesterfeier wird dann gerne um Mitternacht angestoßen, begleitet von Glück- und Gesundheitswünschen für das neue Jahr und einem Feuerwerk. Am Neujahrstag selbst veranstalten zahlreiche Sinfonieorchester spezielle Konzerte. Für sehr viele Menschen spielen gerade beim Jahreswechsel Glücksbringer eine große Rolle, darunter auch das auf dem Briefmarkenblock dargestellte vierblättrige Kleeblatt, das schon seit Alters her als besonderes Glückssymbol gilt.

 

500. Geburtstag von Ulrich von Hutten

Die DDR ehrte den 500. Geburtstag des Reichsritters, Humanisten und Dichters Ulrich von Hutten (1488–1523) mit einem Briefmarkenblock, welcher am 5. April 1988 erschien. Im Zentrum steht ein historisches Porträt des am 21. April 1488 auf Burg Steckelberg in Osthessen geborenen Adeligen. Der Dichter und Humanist prangerte das weltliche Auftreten des Papsttums an. In seinen Schriften drückte er seinen Wunsch nach einem radikalen Befreiungsschlag aus, der die verweltlichte Kirche zur Räson bringen sollte. Hutten verfasste Aufrufe an die deutsche Nation, sich dem Kampf gegen die Profiteure der säkularen Herrschaft der Kurie anzuschließen. Von seinen Zeitgenossen wurde er deshalb an die Seite des Reformators Martin Luthers gestellt, obwohl beide inhaltliche Differenzen trennten.

 

500. Geburtstag von Thomas Müntzer

Am 21. März 1989 widmete die Deutsche Post der DDR dem 500. Geburtstag des Theologen und Revolutionärs Thomas Müntzer (1489–1525) einen Block. Diese einzeln nummerierte Ausgabe präsentiert ein historisches Porträt Müntzers und präsentiert anhand einer Landkarte seine wichtigsten Wirkungsstätten. Als Priester war Thomas Müntzer zunächst ein Bewunderer und auch engagierter Anhänger Martin Luthers. Allerdings richtete sich sein Widerstand nicht nur gegen die geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Herrschaft. So war es sein Ziel, eine gerechte Gesellschaftsordnung zu schaffen. Im Gegensatz zu Luther befürwortete Müntzer die gewaltsame Befreiung der Bauern und betätigte sich als Agitator und Förderer der Aufstände. Er wurde zu einer der wichtigsten Leitfiguren des Deutschen Bauernkrieges.

 

Weihnachten 2001

Am 8. November 2001 kam es zu einer Premiere: Erstmals gaben die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Spanien gemeinsam einen Block heraus. Die Ausgabe zum Weihnachtsfest 2001 enthält jeweils zwei Sondermarken aus Deutschland und Spanien, die sich nur durch die Inschrift und das Nominal voneinander unterscheiden. Sie zeigen das Gemälde „Jungfrau mit Kind“ von Alfredo Roldán und das Gemälde „Anbetung der Hirten“ von Jusepe de Ribera.

 

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WESTBERLIN

Zwischen 1948 und 1990 erschienen für den Westteil Berlins eigene Briefmarkenausgaben, darunter auch acht Blocks, die ganz unterschiedlichen Themen gewidmet sind. Die Blockausgaben West-Berlins haben dabei in der Regel erheblich kleinere Auflagen als die der Bundesrepublik und der DDR.

 

Für Berliner Währungsgeschädigte

Der erste und heute mit großem Abstand wertvollste Briefmarkenblock für West-Berlin erschien am 17. Dezember 1949. Er enthält drei Sondermarken mit Zuschlag für Berliner Währungsgeschädigte, die bereits am 1. Dezember jenes Jahres an die Postschalter gekommen waren. Deren in unterschiedlichen Farben gehaltene bildgleiche Motive zeigen eine Hand, die eine Opferschale hält. Im Hintergrund ist der Berliner Bär zu sehen. Der Block wurde für 1 D-Mark an den Postschaltern verkauft, obwohl die Summe aus Nominalen und Zuschlägen der integrierten Briefmarken lediglich bei 75 Pfennig lag.

Dieser erhöhte Preis führte damals dazu, dass der Block zum „Ladenhüter“ wurde. Später explodierte die Nachfrage gerade zu, was entsprechende Steigerungen bei den Sammlerpreisen zur Folge hatte. Hintergrund der Blockausgabe ist die Währungsreform in Deutschland. Am 23. Juni 1948 hatte die sowjetische Militäradministration (SMAD) die Durchführung einer Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone und im gesamten Berlin angeordnet. Doch die drei Westmächte verboten die Reform in ihren Sektoren. Sie ordneten stattdessen die Umstellung auf die am 20. Juni in den Westzonen eingeführte Deutsche Mark an, die nach dem 20. März 1949 zur alleingültigen Währung in den Berliner Westsektoren wurde. Die Währungsreform brachte einige soziale Ungerechtigkeiten für Teile der Bevölkerung mit sich. Diese wurden jedoch in späteren Jahren teilweise mit ergänzenden Gesetzen abgemildert.

 

125 Jahre Berliner Zoo

20 Jahre nach dem ersten Block West-Berlins kam am 4. Juni 1969 die zweite Ausgabe an die Postschalter. Anlass war das Jubiläum „125 Jahre Berliner Zoo“. Die Ursprünge des Berliner Zoos gehen auf den Preußenkönig Friedrich Wil helm III. (1797–1840) zurück. Jener hatte auf der Pfaueninsel einen Privatzoo angelegt, der an bestimmten Tagen auch für die Öffentlichkeit zugänglich war. Als sich der Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné (1789–1866) sowie der Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859) und der Afrikaforscher Martin Hinrich Lichtenstein (1780–1857) dafür einsetzten, einen komplett öffentlichen Zoo zu schaffen, verfügte König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), dass die meisten Pfaueninsel-Tiere seines Vorgängers dieser neuen Einrichtung zur Verfügung gestellt werden sollten. Nach einer Bauzeit von nur drei Jahren öffnete der zoologische Garten dann am 1. August 1844 seine Pforten. Er war der erste Zoo in Deutschland und der neunte in Europa. Heute beherbergt der Berliner Zoo mehr Tierarten, als jeder andere auf der Welt. Insgesamt leben hier mehr als 17.000 Tiere, wobei etwa 1.450 Arten vertreten sind. Vier von ihnen werden auf dem Block vorgestellt: Orang Utan (Pongo pygmaeus), Krauskopf-Pelikan (Pele canus crispus), Gaur (Bos gaurus) und Zebra (Equus quagga).

 

50 Jahre AVUS-Rennen

Am 27. August 1971 gab die Deutsche Bundespost Berlin einen Block zum Jubiläum „50 Jahre AVUS-Rennen“ heraus. Zu sehen sind verschiedene historische Rennwagen. Am 23. Januar 1909 wurde in Berlin die Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße GmbH (AVUS) gegründet. Finanzielle Probleme und der Erste Weltkrieg verzögerten jedoch das Projekt. Erst 1921 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Entstanden war – als Rennstrecke und gebührenpflichtige Privatstraße – eine 9,8 Kilometer lange Verbindung zwischen Halensee und Nikolassee. Sie gilt als erste Autobahn der Welt – frei von Kreuzungen und mit doppelten, durch Mittelstreifen getrennten Richtungsfahrbahnen. Am 24. September 1921 wurde die AVUS zudem als erste deutsche Rennstrecke eröffnet, und am 11. Juli 1926 fand auf dem Rundkurs mit dem „Großen Preis von Deutschland“ das erste internationale Autorennen statt.

 

50 Jahre Deutscher Rundfunk

„Achtung, Achtung! Hier ist das Vox-Haus Berlin auf Welle 400.“ Mit diesen Worten meldete sich um 20 Uhr die „Radiostunde AG“ mit ihrer ersten Unterhaltungssendung – dies war die Geburt des öffentlichen Rundfunks. Dem 50. Jahrestag dieses Ereignisses widmete die Deutsche Bundespost Berlin am 23. August 1973 einen Block. Die vier integrierten Werte zeigen einen Trichterlautsprecher von 1924 und einen Batterieempfänger von 1926, den Rundfunkpionier Hans Bredow (1879–1959) und ein Reismikrofon von 1924, ein Mädchen vor einem Fernsehgerät und einem Videorekorder sowie eine Fernsehkamera. An den Rändern des Blocks sind Zeichnungen des Vox-Hauses und des Reichspostzentralamts in Berlin zu sehen.

 

Weihnachten 1976

Ebenso wie die Deutsche Bundespost widmete auch die Deutsche Bundespost Berlin dem Weihnachtsfest drei Briefmarkenblocks. Am 16. November 1976 erschien die erste Ausgabe. Sie präsentiert einen farbenfrohen Ausschnitt des Marienfensters im gotischen Chor der Frauenkirche in Esslingen am Neckar.

 

Weihnachten 1977

Der zweite Berliner Weihnachtsblock kam am 10. November 1977 an die Postschalter. Zu sehen ist erneut ein Ausschnitt eines Glasfensters, jetzt aus der Sakristei der Basilika St. Gereon in Köln. Dargestellt ist die Szene „Maria mit dem Kinde“.

 

Weihnachten 1978

Mit der dritten Ausgabe, die am 16. November 1978 erschien, beendete die Deutsche Bundespost Berlin ihre Weihnachtsblock-Serie. Dieses Mal wählte man als Motiv einen Glasfenster-Ausschnitt aus der Frauenkirche in München, der die Anbetung der Könige zeigt. Alle drei Berliner Weihnachtsblocks wurden mit einem Nominal von jeweils 30 Pfennig und einem Wohltätigkeitszuschlag von jeweils 15 Pfennig verkauft.

 

750 Jahre Berlin

Die achte und letzte Blockausgabe West-Berlins kam am 15. Januar 1987 heraus. Anlass hierfür war das Stadtjubiläum „750 Jahre Berlin“. Die vier integrierten Sondermarken zeigen eine Stadtansicht von 1650, das Schloss Charlottenburg, die 1909 fertiggestellte Turbinenhalle der Firma AEG sowie die Philharmonie und den 1987 erbauten Kammermusiksaal. Die heutige Stadt Berlin entwickelte sich aus den beiden an der Spree gelegenen Kaufmannssiedlungen Berlin und Cölln. Im Jahr 1237 wurde die Stadt Cölln als Teil der Doppelstadt Berlin-Cölln erstmals urkundlich erwähnt.

Sieben Jahre später erfolgte die alleinige Nennung des Ortes Berlin. Internationale Beachtung erhielt Berlin zunächst als königliche Residenzstadt von Preußen, später als Hauptstadt des Deutschen Kaiserreiches. In den Mittelpunkt des politischen Weltgeschehens geriet die Stadt aber vor allem durch ihre Teilung in West und Ost als Folge des Zweiten Weltkrieges. Zwei Jahre nach den Feierlichkeiten zum 750. Geburtstag der Stadt fiel am 9. November 1989 die im Jahr 1961 errichtete Berliner Mauer. Es war einer der emotionalsten und glücklichsten Momente in der Geschichte Deutschlands.

 

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LITERATUR IN DEUTSCHER SPRACHE

Deutschland hat zahlreiche Schriftsteller unterschiedlichster Stilrichtungen hervorgebracht, deren Werke bis heute Weltruhm genießen. Folgerichtig stammen aus dem „Land der Dichter und Denker“ auch mehrere Träger des Literatur-Nobelpreises.

 

Deutschland hat zahlreiche Schriftsteller unterschiedlichster Stilrichtungen hervorgebracht, deren Werke bis heute Weltruhm genießen. Folgerichtig stammen aus dem „Land der Dichter und Denker“ auch mehrere Träger des Literatur-Nobelpreises.

 

150. Geburtstag von Friedrich Schiller

Ihren insgesamt zwölften Block widmete die DDR am 30. April 1955 dem Schiller-Jahr zum 150. Geburtstag des deutschen Dichters, Dramatikers, Philosophen und Historikers. Der unperforierte Block zeigt drei Porträts Friedrich Schillers (1759–1805). Jener schrieb schon im Alter von 13 Jahren seine ersten Theaterstücke. Mit der Uraufführung des Stücks „Die Räuber“ am 13. Januar 1782 in Mannheim erlebte er seinen ersten großen Erfolg als Dramatiker. Schiller schuf eine Vielzahl von prägenden Werken der deut schen Klassik, die einen festen Platz in der internationalen Kulturlandschaft einnehmen. Zu den bekanntesten zählen u. a. „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, die Trilogie „Wallenstein“, „Maria Stuart“ sowie „Wilhelm Tell“.

 

175. Geburtstag von Heinrich Heine

 Zum 175. Geburtstag von Heinrich Heine (1797–1856) gab die Post der DDR am 5. Dezember 1972 einen Briefmar kenblock heraus. Dieser präsentiert ein Porträt des bedeutenden und meistübersetzten Dichters, Schriftstellers und Jour nalis ten deutscher Sprache. Dem in Düsseldorf als Harry Heine geborenen Sohn eines jüdi schen Tuchhändlers gelang es eindrucksvoll, der deutschen Sprache eine zuvor nicht gekannte stilis tische Eleganz und Leichtigkeit zu verleihen. Als kritischer Autor provozierte er aber zugleich mit seinem beißendem Spott die politi sche und geistliche Obrigkeit. Die politischen Schriften des überzeugten und patrioti schen Demokraten erregten zwar enorme Aufmerk sam - keit, seinen literarischen Ruhm erntete Heine aber vor allem als Lyriker. Viele seiner Gedichte wurden dabei zu Liedern vertont und erreichten dadurch zusätzlich eine enorme Popularität.

 

200. Geburtstag von Heinrich von Kleist

Zu Ehren eines weiteren großen Literaten gab die DDR am 18. Oktober 1977 einen Block heraus: Heinrich von Kleist (1777–1811). Dessen Schaffen wurde lange Zeit verkannt. Erst Jahrzehnte nach seinem Tod entdeckte man Kleist als einen der genialsten Dramati ker und Erzähler deutscher Sprache wieder, der einen ganz eigenen Stil pflegte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Lustspiel „Der zerbro chene Krug“, das Drama „Prinz Friedrich von Homburg“ und insbesondere seine Erzählung „Michael Kohlhaas“.

 

Nobelpreisträger deutschsprachiger Literatur

Im Mittelpunkt dieses Briefmarkenblocks der Bundespost vom 16. Februar 1978 stehen drei deutschsprachige Schriftsteller, die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurden. Der Dramatiker und Schriftsteller Gerhart Haupt - mann (1862–1946) erlangte vor allem durch seine Sozialdramen „Vor Sonnenaufgang“ und „Die Weber“ Bekanntheit. Er gilt als her ausragender deutscher Vertreter des Naturalismus. 1912 erhielt Hauptmann den Nobelpreis – und zwar „vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung“, wie es in der Begründung der Akademie hieß.

Vor allem für seinen großen Roman „Buddenbrooks“ bekam der Schriftsteller Thomas Mann (1875–1955) im Jahr 1929 den Preis. Hermann Hesse (1877–1962) wurde 1946 hingegen für seine „inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“ geehrt. Seine Werke enthalten stets eine autobiografische Komponente, so auch die bekannten Romane „Der Steppenwolf“ und „Die Morgenlandfahrt“.

 

150. Todestag von Johann Wolfgang von Goethe und 225. Geburtstag von Friedrich Schiller

Den bedeutenden Vertretern der deutschen Klassik Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und Friedrich Schiller ist dieser DDRBlock vom 9. März 1982 gewidmet. Am 7. September 1788 begegneten sich Schiller und Goethe erstmals in Weimar. Die Dichter freundeten sich an und beeinflussten sich gegenseitig. Gemeinsam machten sie das Weimarer Hoftheater (ab 1919 „Nationaltheater“) zu einer der bedeutendsten Bühnen in Deutschland. Seite an Seite liegen ihre Leichname in der Fürstengruft auf dem neuen Weimarer Friedhof.

 

90. Geburtstag von Bertolt Brecht

Ein Block der DDR vom 2. Februar 1988 würdigt den deutschen Schriftsteller und Regisseur Bertholt Brecht (1898–1956). Sein Durchbruch gelang ihm 1928 mit der „Dreigroschenoper“, nachdem schon zuvor einige Werke großes Aufsehen erregt hatten. Durch seine Neukonzeption des „epischen Theaters“ prägte Brecht nachhaltig die Entwicklung deutscher und internationaler Bühnenkunst.

 

200. Geburtstag von Joseph Freiherr von Eichendorff

Der Lyriker und Schriftsteller Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857) war ein bedeutender Vertreter der deutschen Romantik. Zu seinem 200. Geburstag ehrte ihn die DDR mit einer Blockausgabe. Mit rund 5.000 Vertonungen seiner Gedichte zählt Eichendorff zu den meistver tonten deutschsprachigen Lyrikern. Dementsprechend zeigt der Blockrand einen Ausschnitt des von Robert Schumann (1810–1856) vertonten Gedichtes „Mondnacht“. Aber auch als Schriftsteller ist Joseph von Eichendorff bis heute gegenwärtig, vor allem mit seiner 1926 veröffentlichten Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“.

 

100. Geburtstag von Friedrich Wolf

In Würdigung des deutschen Arztes, Schriftstellers und Politikers Dr. Friedrich Wolf (1888–1953) emittierte die Post der DDR am 22. November 1988 einen Block. Wolf veröffentlichte 1917 seine ersten Prosastücke. 1928 wurde er Mitglied der KPD und des Bun des proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Nach der Machtergrei - fung der Nationalsozialisten 1933 emigriert, ging Wolf 1945 nach Ostdeutschland. 1948 gehörte er zu den Mitbegründern der deutschen Sektion der inter nationalen Schriftstellervereinigung P. E. N. und wurde Vorsit zender des Bundes Deutscher Volks bühnen. Zudem gehörte er 1950 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin. Zu seinen bekanntesten Werken zählt das Drama „Die Matrosen von Cattaro“, von dessen Uraufführung am 8. November 1930 der Block – neben einem Porträt des Literaten – ein Plakat der Ber - liner Volksbühne zeigt.

 

200. Geburtstag von Theodor Körner

Die Deutsche Bundespost gab am 12. September 1991 einen Brief - markenblock heraus, um den 200. Geburtstag Theodor Körners (1791– 1813) zu würdigen. Die zwei integrierten Sondermarken zeigen ein Arrangement aus Feder, Schwertgriff und Eichernblatt sowie ein Por trät des Literaten. Körners Berühmtheit gründet sich zum einen auf seinen für das Wiener Burgtheater verfassten Dramen und zum anderen auf seinen Liedern, die im Freiheitskampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft entstanden und ihn zur patriotischen Identifikationsfigur machten.

 

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LANDSCHAFTSBILDER AUS DEUTSCHLAND

In Deutschland findet man eine große Fülle an Natur- und Kulturlandschaften – vom Meer über den Wald und das Gebirge bis hin zu künstlich geschaffener Natur wie etwa Tiergärten. Deutsche Blocks zeigen einen faszinierenden Querschnitt durch diese Vielfalt.

In Deutschland findet man eine große Fülle an Natur- und Kulturlandschaften – vom Meer über den Wald und das Gebirge bis hin zu künstlich geschaffener Natur wie etwa Tiergärten. Deutsche Blocks zeigen einen faszinierenden Querschnitt durch diese Vielfalt.

 

Chemische Industrie

Zur Landschaft in Deutschland gehören auch Industrieanlagen. Dies zeigt eindrucksvoll ein Briefmarkenblock aus der DDR, der am 12. März 1963 unter dem Motto „Chemie für Frieden und Sozialismus“ herausgegeben wurde. Die beiden ungezähnten Werte im Zentrum zeigen eine Laborantin an damals modernen labortechnischen Geräten sowie eine Destillationskolonne der Petrolchemie.

Das Besondere an dieser Ausgabe ist, dass es sich dabei um den ersten und bislang auch einzigen Block Deutschlands aus Kunststoff handelt. Das Motiv wurde dabei im Offsetverfahren auf ungummiertes Dederon-Gewebe gedruckt. Dederon war in der DDR der Handelsname für Polyamidfasern, auch bekannt unter den Bezeichnungen Nylon und Perlon. 1959 hatte sich die DDR vom gesamtdeutschen Namen Perlon verabschiedet und das Kunstwort Dederon geschaffen. Die Herstellung der Kunstseide erfolgte vor allem in den Chemiewerken von Rudolstadt-Schwarza, Guben und Premnitz. Die Fasern wurden insbesondere für die Herstellung von Textilien eingesetzt.

 

150. Geburtstag von Carl Hagenbeck – 150 Jahre Berliner Zoo

Dem 150. Geburtstag des Tierhändlers und Zoogründers Carl Hagenbeck (1844–1913) sowie das 150-jährige Bestehen des Berliner Zoos nahm die Deutsche Bundespost zum Anlass, am 5. Mai 1994 einen Block herauszugeben. Neben zahlreichen Tieren präsentiert der Block ein Porträt Hagenbecks sowie die architektonisch reizvollen Eingänge zum Tierpark Hagenbeck in Hamburg-Stellingen und zum Berliner Zoo. Der Zoologische Garten Berlin im heutigen Ortsteil Tiergarten wurde am 1. August 1844 eröffnet.

Da mit ist er der älteste Zoo auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und der neuntälteste in Europa. Auf einer 35 Hektar großen Fläche beherbergt er knapp 1.600 Tierarten, was ihn zum artenreichsten Tiergarten der Welt macht. Zudem ist er auch der meistbesuchte Zoo Europas. Gut sechs Jahrzehnte nach Eröffnung des Berliner Zoos revolutionierte Carl Hagenbeck durch seine Erfindung naturalistischer Freigehege die internationale Zooarchitektur. Am 5. Mai 1907 eröffnete er mit seinem Tierpark in Hamburg den ersten gitterlosen Zoo der Welt, der sich noch immer in Privatbesitz befindet.

 

Vorpommersche Boddenlandschaft

Am 18. Juli 1996 startete die Deutsche Post ihre Blockserie „Deutsche National- und Naturparks“ mit einer Ausgabe, die dem Nationalpark Vorpommerschen Boddenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern gewidmet ist, der noch von der DDR zum 1. Oktober 1990 ausgewiesen wurde. Er erstreckt sich über den westlichen Teil der vorpommerschen Ostseeküste und bildet mit einer Fläche von 786 Quadratkilometern den drittgrößten Nationalpark Deutschlands.

Etwa die Hälfte der Fläche ist offene Ostsee, ein gutes Viertel umfasst Boddengewässer. Geschützt sind damit Flachwasserareale, die eine sehr reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt aufweisen, wobei die unterschiedlichen Salzgehalte der Brackwasserbiotope Ostsee und Bodden maßgeblich zu dieser Vielfalt beitragen. Die Landflächen umfassen Teile des Darß und der Halbinsel Zingst, den größten Teil der Insel Hiddensee sowie einen schmalen Streifen der Insel Rügen. Eines der Hauptziele des Nationalparks liegt im Erhalt der natürlichen Dynamik der Landschaft, die sich beispielsweise in permanenten Küstenveränderungen äußert.

 

50 Jahre Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)

Am 5. Mai 1997 ehrte die Deutsche Post die 50 Jahre zuvor gegründete Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit einer Blockausgabe, die in künstlerischer Verfremdung einen Mischwald sowie verschiedene Wildtiere präsentiert. Die SDW mit ihren heute etwa 25.000 Mitgliedern wurde am 5. Dezember 1947 in Bad Honnef ins Leben gerufen, um gegen den Raubbau an deutschen Wäldern im Zuge von Reparationsleistungen an die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges zu protestieren. Sie gilt deshalb als erste Bürgerinitiative Deutschlands. Im Laufe der Zeit kamen einige weitere Tätigkeitsfelder hinzu: Wiederaufforstung, Waldbrandverhütung, Kinder- und Jugendbildung durch Schulwälder und Jugendwaldheime, allgemeine Aufgaben in Landespflege und Naturschutz sowie Öffentlichkeitsarbeit. In den 1980er-Jahren prägte zudem der Kampf gegen das Waldsterben zunehmend die Arbeit des Verbandes. Nach der Wiedervereinigung versuchte die SDW, die alten Alleen im Osten zu retten. Mit der Waldjugend gründete sich 1957 ein selbstständiger Jugendbund innerhalb der SDW.

 

Sächsische Schweiz

Die zweite Ausgabe der Blockserie „Deutsche National- und Naturparks“ widmete die Deutsche Post am 16. Juli 1998 dem Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Sächsische Schweiz und damit der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges liegt am östlichsten Punkt unseres Landes – zwischen der Oberlausitz und dem Erzgebirge. Entstanden ist sie in der Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren.

Aus Sand und anderen Sedimenten formten sich im Verlauf von Jahrmillionen bis zu 600 Meter hohe Berge, die sich später verfestigten. Stetige Verwitterungsprozesse übernahmen die Gestaltung des Sandsteins. So ragen heute großbankige Quadersteine als Felswände und -türme bis 100 Meter und höher auf. Der 93,5 Quadratkilometer große, am 1. Oktober 1990 noch von der DDR eingerichtete Nationalpark besticht nicht nur durch sein reizvolles Landschaftsbild. Darüber hinaus bietet er einer Reihe von seltenen Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum.

 

Berchtesgaden

Die Europa-Blockausgabe des Jahres 1999, erschienen am 4. Mai, ist ebenfalls Teil der Serie „Deutsche National- und Naturparks“ und präsentiert den am 1. August 1978 eingerichteten Nationalpark Berchtesgaden in Bayern. Dessen Gebiet umfasst eine Fläche von 208 Quadratkilometern und ist Teil Biosphärenreservats Berchtesgaden, das 1990 von der UNESCO ausgewiesen und 2010 zum Biosphärenreservat Berchtesgadener Land erweitert wurde. Der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen hat sich als Ziele den Schutz der gesamten Natur, die wissenschaftliche Beobachtung und Erforschung natürlicher und naturnaher Lebensgemeinschaften sowie die Bildung und Erholung seiner Besucher gesetzt.

 

Hainich

Den am 31. Dezember 1997 gegründeten Nationalpark Hainich im Westen Thüringen thematisiert der vierte Block aus der Reihe „Deutsche National- und Naturparks“. Herausgegeben wurde er am 16. März 2000. Eines der wichtigsten Ziele des 7,5 Quadratkilometer großen Parks ist der Schutz des dort heimischen Buchenwaldes. Auf lange Sicht soll im Hainich ein mitteleuropäischer Urwald entstehen, indem man der Natur freien Lauf lässt. Seit dem 25. Juni 2011 zählt der Nationalpark Hainich zum UNESCO-Weltnaturerbe.

 

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AUSSTELLUNGEN UND MESSEN

Deutschland ist ein weltweit bedeutender Standort für Messen und Ausstellungen. Auf deutschen Briefmarkenblocks stehen neben der Leipziger Herbstmesse und der 10. Documenta in Kassel auch internationale Briefmarken- und Luftpostausstellungen im Mittelpunkt.

Deutschland ist ein weltweit bedeutender Standort für Messen und Ausstellungen. Auf deutschen Briefmarkenblocks stehen neben der Leipziger Herbstmesse und der 10. Documenta in Kassel auch internationale Briefmarken- und Luftpostausstellungen im Mittelpunkt.

 

INTERMESS III 1965

Anlässlich der INTERMESS III in Leipzig, der dritten Internationalen Briefmarkenausstellung der Messestädte, gab die Post der DDR am 4. September 1965 zwei Briefmarkenblocks heraus. Sie beinhalten vier Sonderbriefmarken, die bereits am 25. August 1965 ohne Blockrand zum Jubiläum „800 Jahre Leipzig“ erschienen waren. Präsentiert werden markante Gebäude in der sächsischen Metropole. Der erste Block zeigt die wiederaufgebaute Alte Waage, den Neubau Katharinenstraße sowie das Alte Rathaus, der zweite den Eingang zum Opernhaus, das Neue Hauptpostamt sowie das Hotel „Stadt Leipzig“.

Die erste INTERMESS hatte bereits 1960 im Alten Rathaus von Leipzig stattgefunden, die zweite ein Jahr darauf in der polnischen Stadt Posen (Poznan). Zur Vorbereitung und Durchführung der Ausstellungen war 1960 in Leipzig das INTERMESS-Komitee von philatelistischen Organisationen verschiedener Messestädte gegründet worden. Dieses sollte auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Philatelisten dieser Städte fördern.

 

SOZPHILEX ’77

Am 16. August 1977 würdigte die DDR die Internationale Briefmarkenausstellung sozialistischer Länder SOZPHILEX ’77 in Berlin mit einem Briefmarkenblock. Dessen zentrales Postwertzeichen präsentiert das Gemälde „Weltjugendlied“, das 1975 von dem deutschen Maler Lothar Zitzmann (1924–1977) geschaffen wurde. Die erste SOZPHILEX hatte 1963 in der ungarischen Hauptstadt Budapest stattgefunden. Gastgeber der letzten Briefmarkenausstellung dieser Art war 1989 die Stadt Bacau im Norden Rumäniens.

 

AEROSOZPHILEX 1980

Zum 25-jährigen Bestehen der staatlichen DDR-Fluggesellschaft INTERFLUG fand 1980 die erste Internationale Luftpostausstellung der sozialistischen Länder AEROSOZPHILEX in Ost-Berlin statt. Dieses nahm die Post der DDR zum Anlass, am 10. Juni 1980 einen Briefmarkenblock herauszugeben. Das Motiv der integrierten Sonderbriefmarke zeigt ein vierstrahliges Langstreckenflugzeug der INTERFLUG vom Typ Iljuschin Il-62 vor der Erdkugel. Nachdem 1955 die Deutsche Lufthansa der DDR gegründet worden war, folgte 1958 mit INTERFLUG die zweite Fluggesellschaft in der DDR. 1963 ging dann die Lufthansa in ihr auf.

 

Leipziger Herbstmesse 1986

Der Leipziger Herbstmesse 1986 widmete die DDR einen Briefmarkenblock, der am 19. August jenes Jahres erschien. Als Motive wählte man das Ring-Messehaus sowie eine historische Marktszene. Im Ring-Messehaus, dem größten innerstädtischen Messehaus der Welt, das in mehreren Bauabschnitten bis 1926 errichtet wurde, fand am 8. Mai 1946 die erste Leipziger Messe nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges statt. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Leipziger Messe zum wichtigsten Zentrum im Ost-West-Handel.

 

Leipziger Herbstmesse 1987

Am 25. August 1987 erschien zur Leipziger Herbstmesse ein weiterer DDR-Block. Zu sehen ist eine Messeszene aus dem Jahr 1804. Das Motiv entstand nach einem Kupferstich von Christian Gottfried Heinrich Geißler (1770–1841). Leipzig ist einer der ältesten Messestandorte der Welt, dessen Tradition bis auf das Jahr 1190 zurückgeht. In jenem Jahr wurden die dortigen Oster- und Michaelismärkte durch den Markgrafen Otto von Meißen (1125–1190) bestätigt.

 

Leipziger Herbstmesse 1988

Auch zur Leipziger Herbstmesse 1988 gab die DDR einen Block heraus. Er erschien am 30. August und präsentiert neben dem Völkerschlachtdenkmal eine Warenkontrolle um 1810 sowie eine Messeszene um 1820. Nachdem Kaiser Maximilian I. (1459–1519) im Jahr 1497 die bisherigen Jahrmärkte in Leipzig zu Reichsmessen erhoben hatte, durfte in einem Umkreis von über 100 Kilometern keine weitere Stadt mehr Messen abhalten. Auf der Grundlage dieses Privilegs und durch die Anbahnung eigener Handelsverbindungen nach allen Richtungen entwickelte sich Leipzig in den folgenden Jahrhunderten kontinuierlich zu einem der bedeutendsten Handelsplätze Europas.

 

Leipziger Herbstmesse 1989

Der letzte DDR-Block zu Ehren der Leipziger Herbstmesse erschien am 22. August 1989. Zu sehen sind Neubauten am Westeingang des Messegeländes. Die SED-Führung nutzte die Leipziger Messe als politisches und wirtschaftliches Schaufenster der DDR. Alljährlich fanden eine Frühjahrs- und eine Herbstmesse mit Ausstellern aus Ost und West statt.

 

LILIENTHAL ’91

Zum 100. Jahrestag des ersten Flugversuches von Otto Lilienthal (1848–1896) wurde in Dresden die Europäische Luftpostausstellung LILIENTHAL ’91 gezeigt. Dieser widmete die Deutsche Bundespost am 9. Juli 1991 einen Briefmarkenblock, in dessen Zentrum ein Porträt des deutschen Flugpioniers steht. Lilienthal sammelte gemeinsam mit seinem Bruder mittels systematisch durchgeführter theoretischer und praktischer Vorarbeiten das Wissen zum Bau von Tragflächen. Dann entwickelte er in Tausenden von Gleitflügen Apparate, mit denen er Flugweiten von bis zu 250 Metern er reichte. Damit war Lilienthal der Erste, der sicher und wiederholbar ein Fluggerät beherrschte, das schwerer war als Luft. Darüber hinaus gilt die Produktion des Normalsegel-Apparates in seiner Maschinenfabrik als die weltweit erste Serienfertigung eines Flugzeugs.

 

10. Documenta

Die zehnte Auflage der Documenta hat dieser deutsche Block vom 20. Juni 1997 zum Thema. Er präsentiert verschiedene Kunstobjekte. Die Documenta ist eine seit 1955 im Abstand von vier bis fünf Jahren in Kassel durchgeführte Ausstellung internationaler moderner Kunst. Sie entstand vor allem aufgrund mehrerer Initiativen von Arnold Bode (1900 –1977). Dabei verfolgen die Organisatoren grundsätzlich das Ziel, neue Strömungen in der Kunst auszumachen und zu präsentieren. Unter anderem deshalb zählt die Documenta zu den bedeutendsten Kunstausstellungen weltweit. Die 10. Documenta fand vom 21. Juni bis 28. September 1997 statt. Als letzte große Kunstausstellung des 20. Jahrhunderts sollte sie einen kritischen Blick auf die Geschichte und auf die jüngste Nachkriegsvergangenheit in Bezug auf Kunst und Kultur werfen.

 

IBRA ’99

Die Internationale Briefmarkenausstellung IBRA ’99 in Nürnberg stand ganz im Zeichen des Jubiläums „150 Jahre deutsche Briefmarken“. So zeigt auch der am 27. April 1999 ausgegebene Block zwei der berühmtesten Briefmarken Deutschlands. Zum einen ist der „Schwarze Einser“ des Königreichs Bayern zu sehen. Er war die erste deutsche Briefmarke und erschien am 1. November 1849. Zum anderen ist die erste Briefmarke des Königreichs Sachsen abgebildet. Der „Sachsendreier“ kam am 1. Juli 1850 an die Postschalter.

 

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KLASSISCHE MUSIK, KUNST UND DESIGN

Bedeutende Komponisten klassischer Musik, wichtige Schöpfer bildender Kunst und herausragendes Design wurden als kulturelle Botschafter auf zahlreichen Briefmarkenblocks der beiden deutschen Staaten gewürdigt.

 

200. Geburtstag von Ludwig van Beethoven

Zu seinem 200. Geburtstag ehrte die DDR am 10. Dezember 1970 Ludwig van Beethoven (1770–1827) mit einem Block, der ein Porträt des großen deutschen Komponisten zeigt. Beethoven zählt zu den bekanntesten Schöpfern klassischer Musik. Er komponierte u. a. neun Sinfonien sowie Klavierkonzerte, Sonaten und die Oper „Fidelio“. Obwohl er ab seinem 30. Lebensjahr ein Gehör leiden hatte, das 1819 in völliger Taubheit gipfelte, komponierte Beethoven weiter bis zu seinem Tod.

 

200. Geburtstag von Caspar David Friedrich

In einem ganz ähnlichen Gestaltungsstil gab die Deutsche Post der DDR am 21. Mai 1974 einen Block zum 200. Geburtstag des Malers, Grafikers und Zeichners Caspar David Friedrich (1774– 1840) heraus, der als der bedeutendste Künstler der deutschen Frühromantik angesehen wird. Er wollte seine Kunst als „Mittlerin zwischen Mensch und Natur“ verstanden wissen. Die Briefmarke des Blocks zeigt ein Selbstbildnis Caspar David Friedrichs.

 

75 Jahre Jugendstil in Deutschland

Als Jugendstil bezeichnet man eine kunstgeschichtliche Epoche an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Äußerlich kennzeichnende Teile bzw. Elemente des etwa zwei Jahrzehnte andauernden Jugendstils sind insbesondere dekorativ geschwungene Linien und flächenhafte florale Ornamente. Diese sind auch auf dem Briefmarkenblock zu sehen, den die Deutsche Bundespost am 16. Februar 1977 zum Jubiläum „75 Jahre Jugendstil in Deutschland“ herausgab. Dieser entstand hier aus lokalen Bewegungen und Künstleravantgarden, die erst im Laufe der Zeit über zahlreiche neu gegründete Kunstzeitschriften einen über regionalen Ideenaustausch pflegten. Als Namensgeber für den Jugendstil fungierte die Wochenzeitschrift „Die Jugend“ aus München, die erstmals im Mai 1896 erschien.

 

400. Geburtstag von Frans Hals

Dem holländischen Maler Frans Hals widmete die DDR am 23. September 1980 eine Blockausgabe zu dessen 400. Geburtstag. Als Motivvorlage diente eine Kreide - zeichnung mit einem Selbstporträt des Künstlers, der zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen geboren wurde und zu den bedeutendsten Porträtmalern gezählt wird. Dabei zeichnen sich seine mit kühnem Pinselstrich ausgeführten Werke durch große Lebendigkeit und treffende Charakterisierung aus.

 

225. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart

Am 13. Januar 1981 würdigte die DDR den 225. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart (1756– 1791) mit einem Briefmarkenblock. Dieser zeigt neben einem Por trät und der Signatur des österreichischen Komponisten auch einen Ausschnitt aus den von ihm eigenhändig niedergeschriebenen Noten seiner Oper „Die Zauberflöte“. Mozart zählt zu den bedeutendsten und bekanntesten Komponisten der Welt. Er gehört neben Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven zu den drei Hauptmeistern der sogenannten Wiener Klassik. In seiner kurzen Schaffenszeit entstanden mehr als 600 Kompositionen aller musikalischen Stile und Gattungen.

 

X. Parteitag der SED

Zum X. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in Berlin emittierte die DDR am 24. März 1981 einen Block, der das Gemälde „Wenn Kommunisten träumen“ des deutschen Malers, Grafikers und Gestalters Walter Womacke (1925–2010) zeigt, das einst im Palast der Republik zu bewundern war. Womacke gilt als einer der wichtigsten Vertreter des sozialistischen Realismus in der DDR. Neben Grafiken, Aquarellen und Tafelbildern schuf er auch Glasfenster, Mosaiken und Emaille arbeiten.

 

150. Geburtstag von Johannes Brahms

Anlässlich des 150. Geburtstages von Johannes Brahms (1833–1897) brachte die DDR am 11. Januar 1983 einen Block an die Postschalter, der die Signatur, ein Porträt des deutschen Komponisten aus der Epoche der Romantik und ein von ihm geschriebenes Notenblatt zeigt. Seine größten Erfolge feierte der in Hamburg geborene Brahms in Wien.

 

175. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy

Einem weiteren in Hamburg geborenen Komponisten widmete die DDR am 24. Januar 1984 einen Block: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Dieser zählt nicht nur zu den bedeutendsten Musikern der Romantik, sondern setzte zudem als Dirigent neue Standards.

 

Bach-Händel-Schütz- Ehrung der DDR

1985 stand musikalisch ganz im Zeichen dreier Komponisten. Denn in jenem Jahr wurden der 300. Geburtstag von Johann Sebastian Bach (1685–1750) und Georg Fried rich Händel (1685–1759) so - wie auch der 400. Geburtstag von Heinrich Schütz (1585–1672) ge - feiert. Die Deutsche Post der DDR beteiligt sich am 19. März 1985 mit einem Briefmarlenblock, der Porträts und Notenbeispiele die ser bedeutenden Musiker präsentiert.

 

200. Geburtstag von Carl Maria von Weber

Um den 200. Geburtstag von Carl Maria von Weber (1786–1826) zu würdigen, erschien am 4. November 1986 ein DDR-Block. Er zeigt ein Bildnis und die Signatur des deutschen Komponisten, Dirigenten und Pianisten und thematisiert dazu sein berühmtestes Werk: die romantische Oper „Der Freischütz“, die am 18. Juni 1821 im Schauspielhaus Berlin uraufgeführt wurde.

 

200. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart

In ganz ähnlichem Stil erschien am 5. November 1991 ein Block im wiedervereinigten Deutschland zum 200. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart. Auch hier wurde ein Porträt des berühmten Komponisten aus Österreich als Motiv gewählt und mit der Vorstellung eines seiner bekanntesten Werke verbunden: der „Zauberflöte“, die ihre Uraufführung am 30. September 1791 in Wien hatte.

 

Design in Deutschland I

Design von Weltrang in Deutschland widmete die Bundesrepublik am 20. August 1998 einen Block mit vier Werten. Vorgestellt werden ein Gläsersatz von Peter Behrens (1868–1940), ein Tee-Extrakt- Kännchen von Marianne Brandt (1893–1983), eine Tischleuchte von Wilhelm Wagenfeld (1900– 1990) und der Sessel „Wassily“ von Marcel Breuer (1902–1981).

 

Design in Deutschland II

Am 12. August 1999 erschien ein weiterer Block mit Beispielen von ausgezeichnetem Design in Deutschland. Zu sehen sind das Fernsehgerät „HF1“ von Herbert Hirche (1910–2002), das Essbesteck „mono-a“ von Peter Raacke (* 1928), die Mineralwasser-Perlenflasche von Günter Kupetz (* 1925) sowie die Magnetschwebebahn „Transrapid“, die von Alexander Neumeister (* 1941) entworfen wurde.

 

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EROBERUNG DES WELTRAUMS

Die Eroberung des Weltraums ist ein alter Menschheitstraum, der ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts insbesondere von den USA und der Sowjetunion vorangetrieben wurde. Die DDR würdigte das Thema Weltall mit mehreren Blockausgaben.

 

Erster Gruppenflug der Raumschiffe Wostok 3 und Wostok 4

Der erste DDR-Block mit einem Weltraum-Motiv erschien bereits am 13. September 1962. Gewürdigt wurde der erste Doppelflug der bemannten Weltraumfahrt. Das Raumschiff Wostok 3 startete am 11. August 1962 um 9.30 Uhr vom Raketenstartplatz Baikonur im südlichen Kasachstan und erreichte bereits nach wenigen Minuten die Erdumlaufbahn.

Knapp 24 Stunden später folgte Wostok 4. Die Bahnen der beiden sowjetischen Raumschiffe waren so sorgfältig berechnet worden, dass sie sich bis auf sechs Kilometer näherten. Die zwei Piloten Andrijan Grigorjewitsch Nikolajew und Pawel Romanowitsch Popowitsch, die neben den Flugbahnen der Raumschiffe auf dem Block abgebildet sind, standen dabei in direktem Funkkontakt miteinander. Der Gruppenflug von Wostok 3 und Wostok 4 wurde damals als eine große Errungenschaft der sowjetischen Raumfahrt gefeiert.

 

Internationales Jahr der ruhigen Sonne – Satellit

Dem Internationalen Jahr der ruhigen Sonne 1964/1965, einem multinationalen Forschungsprojekt zur Untersuchung des Einflusses der Sonnenaktivität auf die Erde während eines Sonnenflecken-Minimums, widmete die Deutsche Post der DDR am 29. Dezember 1964 eine Serie von drei Briefmarkenblocks. Die erste Ausgabe zeigt einen Satelliten über einem Teil der Erdkugel. Koordiniert wurde das Internationale Jahr der ruhigen Sonne vom International Council of Scientific Unions.

 

Internationales Jahr der ruhigen Sonne – Sonne

Der zweite DDR-Block zum Internationalen Jahr der ruhigen Sonne zeigt den Himmelskörper mit der Korona und Protuberanzen. Als Korona wird die äußere Schicht der Sonnenatmosphäre bezeichnet, die heftigen Materieströme, die am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen beobachtet werden können, sind Protuberanzen. Während des vom 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1965 laufenden Forschungsprojektes wurden weltweit intensive Beobachtungsprogramme in fast allen Zweigen der Geophysik aufgelegt. So untersuchten Wissenschaftler mithilfe von Observatorien und Raumfahrzeugen zahlreiche solare und geophysikalische Phänomene. Insgesamt wirkten 71 Nationen aus aller Welt an dem Projekt mit.

 

Internationales Jahr der ruhigen Sonne – Erde

Die dritte Ausgabe zum Internationalen Jahr der ruhigen Sonne präsentiert Satellitenbahnen vor der Erdkugel mit ihrem Strahlungsgürtel. Dieser ist ein Ring energiereicher, geladener Teilchen, die durch das magnetische Feld der Erde eingefangen werden. An dem Wissenschaftsprojekt während des Sonnenflecken-Minimums wirkten auch polare Forschungsstationen in der Antarktis mit. Dort lag das Hauptaugenmerk auf Messreihen über das Polarlicht, die Ionosphäre, das Erdmagnetfeld sowie auch auf meteorologischen Daten.

 

100 Jahre Meteorologen-Versammlungen – historische Wetterkarte

Mit einer weiteren Serie von drei Briefmarkenblocks feierte die DDR am 23. März 1972 das Jubiläum „100 Jahre Meteorologen-Versammlungen“. Die erste Ausgabe zeigt das Messteil eines Windmessers aus dem Jahr 1896 sowie die erste deutsche Wetterkarte, die 1876 von dem Geografen, Meteorologen, Klimatologen und Botaniker Wladimir Peter Köppen (1846–1940) erstellt wurde. Unter dem Begriff Meteorologie versteht man die Lehre der physikalischen und chemischen Vorgänge in unserer Atmosphäre. Die beiden bekanntesten Anwendungsgebiete sind zum einen die Wettervorhersage und zum anderen die Klimatologie.

 

100 Jahre Meteorologen-Versammlungen – Wolkenaufnahmen

Auf dem zweiten Block ist der Kreuzdipol und damit eine spezielle Antenne des Wetterbild-Empfangssystems WES 2 zu sehen. Im Hintergrund erkennt man die Aufnahme von Wolken durch einen Satelliten.

 

100 Jahre Meteorologen- Versammlungen – moderne Wetterkarte

Ein Meteor-Wettersatellit vor einer neuzeitlichen Wetterkarte bildet das Motiv des letzen Briefmarkenblocks dieser Serie. Den Namen Meteor tragen eine Reihe von sowjetischen bzw. russischen Wettersatelliten, die seit den 1960er-Jahren in verschiedenen Ausführungen ins All gestartet sind. Sie dienen zur Überwachung der Temperatur der Atmosphäre und der Meeresoberfläche sowie der Luftfeuchtigkeit. Mittels optischer Sensoren liefern sie dar über hinaus auch Daten zur Messung von Wolkenbildung sowie Eis- und Schneebedeckung.

 

Interkosmosprogramm

Um das Interkosmosprogramm zu würdigen, emittierte die Deutsche Post der DDR am 21. März 1978 einen Block, der die Fernerkundung der Erde mit der Multispektralkamera MKF-16 zeigt, welche in der DDR entwickelt und gebaut wurde. Interkosmos war ein wissenschaftliches Programm der UdSSR, das der Einbindung nicht-sowjetischer Technik in das Raumfahrtprogramm des Landes zum Ziel hatte. Hierzu wurde zusammen mit anderen sozialistischen Staaten eine Vereinigung zur friedlichen Erforschung des Weltraums mit internationalen Mitteln der Raumfahrt gegründet. Im Rahmen des Interkosmosprogramms wurde dabei erstmals auch Raumfahrern anderer Staaten die Teilnahme an sowjetischen Flügen ins All ermöglicht.

 

Gemeinsamer Weltraumflug von UdSSR und DDR

In Würdigung von Sojus 31, dem ersten und einzigen gemeinsamen Weltraumflug der Sowjetunion und der DDR, erschien am 21. September 1978 ein Block, der neben dem Sojus-Raumschiff die Poträts des sowjetischen Kommandanten Waleri Bykowski und des deutschen Forschungskosmonauten Sigmund Jähn zeigt. Die im Rahmen des Interkosmosprogramms durchgeführte Sojus-31-Mission startete am 26. August 1978. Nach der erfolg reichen Ankopplung an die Orbitalstation Saljut 6 begrüßte Jähn seine Raumfahrtkollegen aus der UdSSR mit den Worten „Hallo Freunde, ich bin der Erste“. Der am 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz/Vogtland geborene Oberstleutnant der DDR-Luftstreitkräfte war ab 1976 im sowjetischen Kosmonautenzentrum „Juri Gagarin“ intensiv auf den Flug vorbereitet worden.

 

Gemeinsame bemannte Raumflüge

Ein weiterer DDR-Block zu Ehren des Interkosmosprogramms kam am 11. April 1980 an die Postschalter. Die Ausgabe erinnert an gemeinsame bemannte Weltraumflüge. Sie zeigt neben einer symbolhaften Kosmonautendarstellung das Interkosmos-Emblem sowie die Staatsflaggen der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Polens, der DDR und Bulgariens. Jene Nationen hatten bis zu diesem Zeitpunkt an gemeinsamen Raumflü gen teilgenommen. Später kamen dann noch Ungarn, Vietnam, Kuba, die Mongolei, Rumänien, Frankreich, Indien, Syrien und Afghanistan hinzu.

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